Wohlenschwil
Wohlenschwil will bei der Planung der Umfahrung Mellingen mitreden

Die Gemeindeversammlung von Wohlenschwil setzt ein klares Zeichen zur Umfahrung Mellingen. Mit 93 gegen 7 Stimmen wurden 65000 Franken bewilligt und dem Gemeinderat eine vorsorgliche Prozessvollmacht erteilt.

Dieter Minder
Drucken
Eine Visualisierung der geplanten Umfahrungsbrücke. Im Hintergrund Mellingens Altstadt. zvg

Eine Visualisierung der geplanten Umfahrungsbrücke. Im Hintergrund Mellingens Altstadt. zvg

ho

«Am 15. Mai haben die Aargauer der Umfahrung Mellingen zugestimmt, daran gibt es nicht zu rütteln», betonte Gemeindeammann Erika Schibli eingangs des Traktandums. Die Umfahrung ist in 2 Abschnitte aufgeteilt. Der Abschnitt 1, von Bahnhof über die Reuss zur Birrfeldstrasse ist unbestritten. Dagegen weist der Abschnitt 2, von der Birrfeldstrasse zur Lenzburgerstrasse, nach Ansicht der Wohlenschwiler beträchtliche Mängel auf.

«Wir müssen dem Kanton ein klares Signal geben», forderte Schibli. Und die Gemeindeversammlung in Wohlenschwil ist dieser Forderung deutlich nachgekommen. Mit 93 gegen 7 Stimmen wurden 65000 Franken bewilligt und dem Gemeinderat eine vorsorgliche Prozessvollmacht erteilt.

Geplanter Lärmschutz ungenügend

Diese versteht der Gemeinderat vor allem als Druckmittel. Er stellt sich auf den Standpunkt, dass die Bevölkerung von Wohlenschwil und insbesondere diejenige von Büblikon nicht unter dem Lärm leiden dürfen. Nach seiner Ansicht, und die wird von einer sehr grossen Mehrheit der Einwohner geteilt, ist der geplante Lärmschutz ungenügend. Auch die «unmögliche Überführung», über die Umfahrungsstrasse, findet bei den Wohlenschwilern keinerlei Gnade. Hier sehen sie sich mit vielen Mellingern einig.

Ein weiterer neuralgischer Punkt ist der Antoni-Knoten. An dieser, mit einer Lichtsignalanlage gesteuerten Kreuzung, zweigt der Verkehr Reusstal aufwärts von der Lenzburgerstrasse ab. «Der Antoni-Knoten muss optimiert werden, damit es keine Rückstaus gibt», sagte Schibli. Unter diesen würden sowohl Mellinger wie die Wohlenschwiler leiden. Es ist zu befürchten, dass der Verkehr in Richtung Tägerig einen Schleichweg durch Wohlenschwil sucht. Eine Massnahme dagegen, im ganzen Dorf soll die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde (km/h) beschränkt werden.

Nicht mir dem fertigen Projekt kondrontiert werden

«Wir wollen beim Planen mitreden», sagte Schibli. Die Gemeinde will nicht mit einem fertigen Projekt konfrontiert werden, sondern vom Kanton ernst genommen werden. «Wenn es gescheite Lösungen gibt, brauchen wir das Geld nicht», sagte Schibli. Sollte es keine «gescheite Lösungen» geben, dann will Wohlenschwil den Rechtsweg beschreiten.

Ein Versammlungsteilnehmer befürchtete, mit dem Kredit werde ein falsches Zeichen gesetzt. Schibli entgegnete, der Antrag richte sich nicht gegen Mellingen: «Der Kanton plant diese Strasse.» Ein weiteres Votum verlangte, ganz auf den Kredit zu verzichten: «Die Bübliker sollen selber aktiv werden.» Gegen beide Ansinnen wehrten sich sowohl der Gemeinderat wie andere Versammlungsteilnehmer.