Würenlos
Hohe Preise für Holz und Beton: «Chilematt» wird eine Million Franken teurer als geplant

Nach zwei Jahren Verzögerung wegen Einsprachen haben die Bauarbeiten für den Neubau «Chilematt» gestartet. Im letzten Jahr schossen die Preise für Holz und Beton in die Höhe.

Zara Zatti
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So soll der Neubau im Oktober 2022 aussehen.

So soll der Neubau im Oktober 2022 aussehen.

Meier Leder Architekten BSA

Der Grundstein für das Wohnhaus an der Schulstrasse 17 in Würenlos ist gelegt: Die Bauarbeiten für das Projekt «Chilematt» wurden vor kurzem feierlich eingeweiht. Im Beisein der Kirchenpflege, der Baukommission und zwei Religionsklassen wurde eine Zeitkapsel befüllt. Diese wird in den Boden verlegt und soll an das erinnern, was vorher auf dem Grundstück stand.

Denn das Areal hat eine lange Geschichte. Im Februar dieses Jahres wurde das über 450 Jahre alte Bauernhaus neben der Kirche, auch bekannt als Chilemetzg, abgerissen. Die katholische Kirchgemeinde erwarb das Objekt 1964, schon damals galt es als Abbruchobjekt. Verena Zehnder ist Präsidentin der Kirchenpflege und der Baukommission des Projekts. Sie erklärt: «Das Grundstück wurde damals erworben, weil man den Friedhof erweitern wollte. Heutzutage gibt es nicht mehr so viele Erdbestattungen, also brauchen wir den Platz nicht mehr.»

Kirchenpflegepräsidentin Verena Zehnder bei der Grundsteinlegung am Montag.

Kirchenpflegepräsidentin Verena Zehnder bei der Grundsteinlegung am Montag.

Zvg

Das Haus soll im Oktober 2022 fertig sein

Im Bauernhaus befand sich lange eine Metzgerei, die dem Haus seinen Namen gab. Irgendwann wurde der Metzger krank und musste den Betrieb aufgeben. Zeichnungen der alten Zeit, die sich in der Zeitkapsel befinden, lassen die Geschichte unter dem künftigen Neubau weiterleben.

Im neuen Gebäude entstehen acht Wohnungen, Wohnateliers, Gewerberäume und ein Gemeinschaftsraum, der für kleinere Anlässe genutzt werden kann. Auch der Religionsunterricht der Oberstufe wird künftig dort stattfinden, weil die Klassen in der Schule keinen Platz mehr finden. Bis im Oktober 2022 sollen die Wohnungen bezugsbereit sein.

Ein Neubau sei die günstigere Alternative zu einer Renovierung gewesen, sagt Verena Zehner. Deshalb sei man zum Schluss gekommen, das alte Bauernhaus abzureissen und etwas Neues zu bauen. Für die Planung und Durchführung des Projekts wurde das Architekturbüro Meier und Leder Architekten aus Baden ausgewählt.

Steigende Rohstoffpreise machen der Projektleitung zu schaffen

Kosten sollte der Neubau ursprünglich knapp 7,6 Millionen Franken. Diesem Kredit stimmte die Kirchgemeindeversammlung 2017 zu. Doch nun muss die Kirchgemeinde noch einmal über einen Kreditzuschuss von einer Million Franken abstimmen. Denn der Neubau wird teuer als geplant. Die Rohstoffpreise, unter anderem von Holz und Beton, sind in letzter Zeit gestiegen, auch kam es zu Lieferengpässen. Grund dafür ist eine gesteigerte Nachfrage.

Dass die Bauarbeiten von der Verteuerung betroffen seien, liege daran, dass es im Vorfeld zu Verzögerungen kam, sagt Zehnder. Denn nicht das Haus selber, aber das Areal, auf dem sich das alte Bauernhaus befand, steht unter Denkmalschutz. «Es brauchte eine Bewilligung vom Kanton, und dann kam es zu Einsprachen. Deshalb fallen die Bauarbeiten jetzt in diese ungünstige Zeit.»

Das neue Gebäude ist eine Konstruktion aus Massiv- und Holzbau. Für Holz als Baumaterial hat man sich bewusst entschieden: «Uns war es sehr wichtig, dass es sich gut in die Umgebung einpasst», sagt Zehnder. Ausserdem wollte man damit auch etwas vom alten Bauernhaus mit seiner über 400-jährigen Geschichte mitnehmen: «So ist der historische Bau im neuen integriert.»