Wünsche ans Christkind – oder Vorsätze fürs 2020

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Wenn an dieser Stelle unlängst etwas hart mit der Wahlplakatiererei ins Gericht gegangen wurde, so sei jetzt lobend angeführt, dass der Spuk ziemlich schnell vorbei respektive weggeräumt war. Das war gut so und hat seinen besonderen Grund, folgte doch dieses Jahr der Wahlzeit direkt die Weihnachtszeit – womit nun keineswegs etwa ein Disput über Weihnachtsdekorationen und -beleuchtungen oder die unterschiedlichen Geschmäcker entfacht werden soll. Einzig bei der offiziellen Weihnachtsbeleuchtung der Stadt Baden herrscht Einigkeit: Sie ist die schönste  – sogar in der ganzen Schweiz. Gut, das behaupten die St.Galler, die Winterthurer und die Oltner von ihrer Beleuchtung zwar auch, doch wir nehmen uns in Baden das Vorrecht heraus, recht zu haben.

Zu den Wünschen: Wir wünschen Angesichts der vielen Baustellen, dass dort alles möglichst unfallfrei verläuft. Dass Umbau und Erweiterung des Kurtheaters mit einer festlichen Saisoneröffnung im Herbst abgeschlossen wird und die 5,5 Zentimeter gewonnene Beinfreiheit nebst Mehraufwand nicht noch für eine Verzögerung sorgen. Alle gross gewachsenen Theaterbesucher sind übrigens aufgerufen, den Unterstützungsfonds zu äufnen, damit er zu Weihnachten das gesteckte Ziel von zwei Millionen Franken erreichen möge (aktueller Stand etwas über 1.76 Mio Franken).

Auf die Eröffnung des neuen Thermalbades müssen wir uns noch ein Jahr länger gedulden und hoffen, dass keine weitere Verzögerung angekündigt wird. Vielleicht werden die drei geplanten öffentlichen Becken des «Heissen Brunnens» vorzeitig in Betrieb genommen werden. Das wäre doch eine positive Überraschung.

Nachdem es bei den nationalen Wahlen «gegrünt» hat, grünt es nun auch in der Stadt Baden und in der Gemeinde Wettingen. Der Stadtrat Baden will unter anderem die Produktion von Fotovoltaik-Strom und Biogas fördern. Wettingen steht in nichts nach und plant ein ökologisches 975-Jahr-Jubiläum, wobei das Eidgenössische Schwingfest in Zug diesbezüglich sogar übertroffen werden soll. Der Verzicht auf ein Feuerwerk ist angesagt und wird zweifellos auch von allen tierischen Wettinger Lebewesen begrüsst. Der Verzicht auf einen papierenen Festführer – na ja: Rund ein Fünftel der Bevölkerung ist in Wettingen über 65 Jahre alt. Ob nun den digital weniger gewandten unter ihnen zugemutet werden soll, mit Fest-App auf dem Smartphone und per GPS die Festbeiz ihres Vereins aufzusuchen, ist wohl eher zu verneinen.

«Die Gemeinden Ennetbaden, Neuenhof, Wettingen, Würenlos und Baden schliessen sich zusammen», so hiess es unlängst. Gemeint war allerdings nur das Projekt der Integrationsförderung, bei dem zusammen mit dem Kanton neue Wege erprobt werden sollen. In der Tat haben die Regionsgemeinden eine nächste «Fusionssitzung» in Planung, an der dann auch die Gemeinde Wettingen integriert werden soll. Es geht weder um Ja oder Nein. Der Ennetbadener Gemeindeammann Pius Graf hatte ins Schwarze getroffen, als er darauf hinwies, wie wichtig es sei, grundlegende Vorarbeiten zu erledigen, bevor man bei der Bevölkerung ein Mandat für eine Fusionsdiskussion abholen wolle.

Es gäbe sicher noch den einen oder anderen Wunsch anzufügen. Vielleicht kann das Christkind etwas draus machen, und sonst mögen die Verantwortlichen die Wünsche in Form von guten Vorsätzen ins Neue Jahr hinübernehmen. Apropos Christkind oder vielmehr Christbaum und ökologische Bemühungen: Wo gibt es in der Region am offiziellen Weihnachtsbaumverkauf Bio-Christbäume?

Roman Huber (64) ehemals

Redaktor dieser Zeitung, pickt in seiner Kolumne aus dem jüngsten Geschehen heraus, was in der Region beschäftigt.