Region Baden
Würden Sie Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnehmen?

Die Schweizerische Flüchtlingshilfe sucht 200 bis 300 Haushalte. Das Ziel: Familien, Pensionäre oder Singles sollen Flüchtlinge bei sich privat unterbringen. Eine Strassenumfrage in Baden zeigt: Die Solidarität mit Flüchtlingen ist gross.

Sabina Galbiati
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200 bis 300 Haushalte sucht die Schweizerische Flüchtlingshilfe. Das Ziel: Familien, Pensionäre oder Singles sollen Flüchtlinge bei sich privat unterbringen.

Ein Ehepaar aus Sins macht es vor und hat eine syrisch-kurdische Familie aufgenommen.

«Geht doch», mag sich mancher denken. Doch wie gross ist der Wille zur Solidarität in der Region Baden?

Eine Strassenumfrage zeigt: Die Solidarität mit Flüchtlingen ist gross, egal ob bei Pensionären oder Teenagern, egal ob man in einem Einfamilienhaus oder einer Drei-Zimmer-Wohnung lebt. Doch mit dem Gedanken, eine Familie bei sich wohnen zu lassen, tun sich viele schwer.

Dies nicht etwa, wegen Vorurteilen, vielmehr machen sich die Befragten Gedanken, wie das dann funktionieren soll, mit fremden Menschen zusammenzuleben, wie man sich verständigen würde, wie gross der Betreuungsaufwand wäre. Wieder andere wären sofort bereit, Flüchtlinge bei sich wohnen zu lassen, weil sie mit hilfsbedürftigen Menschen Erfahrungen haben. Dafür braucht es jedoch genug Wohnraum.

Einig sind sich hingegen alle Befragten, dass es eine gute Sache sei, weil auf diese Weise ein kultureller Austausch zwischen Schweizern und Flüchtlingen stattfinden kann und weil Letztere auf diese Weise schneller integriert würden.

Michelle Eglin (31) aus Baden «Ich würde eine Familie für einen Monat aufnehmen. Der kulturelle Austausch kann sehr spannend sein. Und weil ich ursprünglich aus Südafrika komme, weiss ich, wie sehr man sich um die Integration bemühen muss.»

Michelle Eglin (31) aus Baden «Ich würde eine Familie für einen Monat aufnehmen. Der kulturelle Austausch kann sehr spannend sein. Und weil ich ursprünglich aus Südafrika komme, weiss ich, wie sehr man sich um die Integration bemühen muss.»

Sabina Galbiati
Trix Junghardt (18) aus Ennetbaden «Ich müsste zuerst meine Eltern überzeugen. Wir haben ein Gästezimmer und ich finde die Idee gut. Diese Leute brauchen ein Zuhause, und wenn ich in ihrer Situation wäre, wäre ich auch froh. Ich möchte diese Menschen aber zuerst kennenl ernen.»

Trix Junghardt (18) aus Ennetbaden «Ich müsste zuerst meine Eltern überzeugen. Wir haben ein Gästezimmer und ich finde die Idee gut. Diese Leute brauchen ein Zuhause, und wenn ich in ihrer Situation wäre, wäre ich auch froh. Ich möchte diese Menschen aber zuerst kennenl ernen.»

Sabina Galbiati
Sandra Tapernoux (48) aus Ehrendingen «Ich finde es eine gute Sache, aber ich habe zu Hause bereits vier Kinder. Da bleibt kaum Platz und Zeit für eine Flüchtlingsfamilie. In zehn Jahren kann ich mir das aber sehr gut vorstellen, zumal ich selber lange in einem Drittweltland lebte.»

Sandra Tapernoux (48) aus Ehrendingen «Ich finde es eine gute Sache, aber ich habe zu Hause bereits vier Kinder. Da bleibt kaum Platz und Zeit für eine Flüchtlingsfamilie. In zehn Jahren kann ich mir das aber sehr gut vorstellen, zumal ich selber lange in einem Drittweltland lebte.»

Sabina Galbiati
Jakob Gut (69) aus Baden «Ich habe deswegen zwar ein schlechtes Gewissen, aber um Flüchtlinge aufzunehmen, bin ich zu bequem. Integration ist jedoch wichtig und ich hoffe, dass die Flüchtlingshilfe viele Leute finden wird, die jemanden aufnehmen.»

Jakob Gut (69) aus Baden «Ich habe deswegen zwar ein schlechtes Gewissen, aber um Flüchtlinge aufzunehmen, bin ich zu bequem. Integration ist jedoch wichtig und ich hoffe, dass die Flüchtlingshilfe viele Leute finden wird, die jemanden aufnehmen.»

Sabina Galbiati
Melvin E. Wettstein (16) aus Ehrendingen «Ich würde jemanden aufnehmen, wenn ich mir sicher bin, dass ich dieser Person vertrauen kann und sie einen guten Charakter hat. Es ist eine gute Sache und schliesslich sind diese Leute Menschen wie wir auch.»

Melvin E. Wettstein (16) aus Ehrendingen «Ich würde jemanden aufnehmen, wenn ich mir sicher bin, dass ich dieser Person vertrauen kann und sie einen guten Charakter hat. Es ist eine gute Sache und schliesslich sind diese Leute Menschen wie wir auch.»

Sabina Galbiati
Fred Grob (66) aus Ehrendingen «Die Flüchtlingssituation beschäftigt mich sehr. Ich habe schon viele Menschen bei mir wohnen lassen, die Drogenprobleme hatten, und konnte ihnen so helfen. Einzelne würde ich aufnehmen, aber für eine ganze Familie habe ich keinen Platz.»

Fred Grob (66) aus Ehrendingen «Die Flüchtlingssituation beschäftigt mich sehr. Ich habe schon viele Menschen bei mir wohnen lassen, die Drogenprobleme hatten, und konnte ihnen so helfen. Einzelne würde ich aufnehmen, aber für eine ganze Familie habe ich keinen Platz.»

Sabina Galbiati
Flavio Retica (16) aus Ehrendingen «Ich würde keine Flüchtlinge aufnehmen, weil ich nicht wüsste, wie ich mit ihnen umgehen soll. Man kennt sich ja gar nicht und kann nicht miteinander sprechen. Das stelle ich mir eher schwierig vor.»

Flavio Retica (16) aus Ehrendingen «Ich würde keine Flüchtlinge aufnehmen, weil ich nicht wüsste, wie ich mit ihnen umgehen soll. Man kennt sich ja gar nicht und kann nicht miteinander sprechen. Das stelle ich mir eher schwierig vor.»

Sabina Galbiati
Elisabeth Melchert (67) aus Zürich «Wenn ich Platz hätte, würde ich auf jeden Fall Flüchtlinge aufnehmen. Meine Vorfahren waren Juden und lebten in Baden. Ich bin sensibilisiert auf die Flüchtlingsthematik. Doch wir müssen generell mehr aufeinander achten.»

Elisabeth Melchert (67) aus Zürich «Wenn ich Platz hätte, würde ich auf jeden Fall Flüchtlinge aufnehmen. Meine Vorfahren waren Juden und lebten in Baden. Ich bin sensibilisiert auf die Flüchtlingsthematik. Doch wir müssen generell mehr aufeinander achten.»

Sabina Galbiati