Wettingen
Yvonne Feri tritt schon Ende 2016 als Gemeinderätin zurück

Die politischen Karten werden neu gemischt: Ein Jahr vor den Gesamterneuerungswahlen stehen zwei Gemeinderatssitze zur Debatte.

Dieter Minder
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Yvonne Feri, Wettinger Gemeinderätin: «Die Liegenschaft befindet sich in der Zone für öffentliche Bauten. Im Baurechtsvertrag steht klar, dass der ‹Sonnenblick› für die Pflege benutzt werden muss.»

Yvonne Feri, Wettinger Gemeinderätin: «Die Liegenschaft befindet sich in der Zone für öffentliche Bauten. Im Baurechtsvertrag steht klar, dass der ‹Sonnenblick› für die Pflege benutzt werden muss.»

Alex Spichale

Gemeinderätin Yvonne Feri tritt unerwartet bereits auf Ende dieses Jahres zurück. Ursprünglich hatte sie bei den Gesamterneuerungswahlen im Herbst 2017 nicht mehr antreten wollen.

Damit ändert sich die politische Ausgangslage: Denn mit der höchstwahrscheinlichen Wahl vom Gemeindeammann Markus Dieth in den Regierungsrat müssen die Stimmberechtigten nun zwei neue Exekutivmitglieder bestimmen.

«Die beiden Ämter als Gemeinderätin und Nationalrätin lassen sich zeitlich fast nicht miteinander verbinden», begründet die Wettinger Gemeinderätin Yvonne Feri ihren vorzeitigen Rücktritt. Als Beispiel erwähnt sie den 17. März: «Die Nationalratssitzung dauert bis 19 Uhr und um diese Zeit beginnt die Einwohnerratssitzung in Wettingen.»

So müsse sie immer Prioritäten setzen und enttäusche die andere Seite. Die zeitliche Belastung war auch der Grund, weshalb sie im Februar das Präsidium der SP-Frauen Schweiz niederlegte. «Ich politisiere neu in der Gesundheitskommission und habe vor wenigen Wochen eine neue Arbeitsstelle angetreten.» Sie ist Geschäftsleiterin der Stiftung Freiheit und Menschenrechte.

Sie wünscht sich eine Frau

Was ihre Nachfolge betrifft, sagt Feri: «Klar werde ich mich für eine Frau starkmachen.» Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist für sie ein zentrales gesellschaftliches Anliegen. Deshalb betont sie: «Die Parität im Gemeinderat soll erhalten bleiben.» Mit ihr und Markus Maibach erfüllt die SP dieses Anliegen. «Eine Frau als Nachfolgerin für Feri ist wünschenswert, aber nicht zwingend», sagt SP-Co-Präsident Christian Oberholzer.

Unbestritten ist dagegen: «Wir wollen den Sitz von Yvonne Feri halten.» Die SP habe Anspruch auf zwei Sitze im Gemeinderat. Sie ist mit neun Mitgliedern die drittstärkste Partei im Wettinger Einwohnerrat. Wen die Partei zur Wahl vorschlagen wird, lässt Oberholzer offen: «Wir sind in einem Entscheidungsprozess, die Partei wird an der Generalversammlung am 6. April das weitere Vorgehen beschliessen.»

Ob die SP auch in den Wahlkampf um den Gemeindeammann eingreifen wird, kann Oberholzer noch nicht sagen: «Das ist nicht Thema der Generalversammlung.»

Zum Jahresende ein Wahlslalom

Die Ersatzwahl Feri muss noch dieses Jahr durchgeführt werden, denn am 1. Januar 2017 sollte das neue Exekutivmitglied seinen Posten übernehmen können. «Sinnvollerweise geschieht dies an einem Blankowahltermin», sagt Gemeindeschreiber Urs Blickenstorfer. Es sind dies der 25. September mit den Bezirksbehörden und der 23. Oktober mit der Wahl von Regierungsrat und Grossem Rat.

Die Wahl eines Nachfolgers von Dieth kann erst geplant werden, wenn dieser am 23. Oktober zum Regierungsrat gewählt ist. «Diese Ersatzwahl dürfte am 11. oder 18. Dezember stattfinden», sagt Blickenstorfer. Er macht aber zu den Daten noch einen Vorbehalt: «Der Gemeinderat hat sich noch nicht geäussert und somit sind die definitiven Wahldaten noch nicht bekannt.»