Obersiggenthal
Zonenplan: Platz für 980 neue Einwohner in Obersiggenthal

In Obersiggenthal ist eine Einzonung in bescheidenem Mass geplant, man spricht von rund 3 Hektaren. Laut Prognosen würde der Zusatzbedarf an Siedlungsfläche bis ins Jahr 2027 aber 8,4 Hektaren betragen. Der Einwohnerrat ist gefordert.

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Schrebergärten wie hier in Nussbaumen haben in der Gemeinde Obersiggenthal Tradition.

Schrebergärten wie hier in Nussbaumen haben in der Gemeinde Obersiggenthal Tradition.

AZ-Archiv/WAL

Obersiggenthal Gemeindeammann Max Läng äusserte sich an einer Informationsveranstaltung zur geplanten Zonenplanrevision: Neueinzonungen seien nur in bescheidenem Mass vorgesehen, sagte er.

Denn gemäss Prognosen würde der Zusatzbedarf an Siedlungsfläche in Obersiggenthal bis ins Jahr 2027 8,4 Hektaren betragen; geplant sei in Obersiggenthal aber die Einzonung von nur rund 3 Hektaren.

Die Neu- und Umzonungen würden in den nächsten 15 Jahren eine Bevölkerungszunahme von rund 980 Personen ermöglichen.

In dieser Zeitspanne könne mit zusätzlichen Steuereinnahmen von rund 3 Millionen Franken beziehungsweise einem jährlichen Steuerertrag von rund 200 000 Franken gerechnet werden.

Ziel der Zonenplanrevision sei ein qualitatives und weniger ein quantitatives Wachstum, erklärte Läng: Ein massvolles Bevölkerungswachstum soll also vor allem durch innere Verdichtung ermöglicht werden.

Neu in eine Wohnzone eingezont werden sollen unter anderem 1,2 Hektaren im Ried in Kirchdorf und 1,46 Hektaren im Häfelerhau. Nicht eingezont werden darf allerdings das Gebiet Loo, wie der Grosse Rat gestern entschieden hat.

Keine neuen Gewerbezonen

Obschon in Obersiggenthal seit Jahren eine Nachfrage nach neuen Gewerbezonen besteht, hat sich der Gemeinderat gegen die Schaffung neuer solcher Flächen entschieden.

Eine nicht geringe Anzahl von Gewerbetreibenden sei in den letzten Jahren aus Platzmangel in Nachbargemeinden abgewandert. Eine Gewerbezonenerweiterung wäre aber nur im Hard möglich gewesen – an einer Lage mit bester Fruchtfolgefläche.

In einer Interessenabwägung habe sich der Gemeinderat darum für den Erhalt der Landwirtschaftszone und gegen die Schaffung neuer Gewerbe- und Industriezonen entschieden, erklärte Läng.

In allen Bauzonen bestehe aber die Möglichkeit gewerblicher Nutzung. So sei in den Wohnzonen, in denen zwei- und dreigeschossigen Gebäude gebaut werden dürfen, bis zu 100 Quadratmeter Verkaufsfläche erlaubt.

Wegen der Volksabstimmung zum eidgenössischen Raumplanungsgesetz sei die Obersiggenthaler Zonenplanrevision unter zeitlichen Druck geraten, sagte Läng weiter.

Der Gemeinderat setze alles daran, das Verfahren noch vor dem März 2014 abzuschliessen. Für die Genehmigung des Zonenplans werden die Zustimmung des Einwohnerrates an der Sitzung vom 17. Oktober sowie des Regierungsrates im Frühjahr 2014 nötig sein. (pkr)

Einwohnerratssitzung, 17. Oktober, 19 Uhr, Aula Oberstufenzentrum, Nussbaumen