Niederrohrdorf
Zu kleine Kindergärten: Jetzt muss die Gemeinde handeln

Auch der Chindsgi «Mülirai» wird erweitert – und für das «Allegro» ist ein Zusatzkredit nötig.

Carla Stampfli (Text und Foto)
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Der Kindergarten Mülirai aus den 1960er-Jahren soll um zwei Gruppenräume erweitert werden: Das Giebeldach wird um 1,30 Meter angehoben.

Der Kindergarten Mülirai aus den 1960er-Jahren soll um zwei Gruppenräume erweitert werden: Das Giebeldach wird um 1,30 Meter angehoben.

Carla Stampfli

Nach dem Kindergarten Clemenz im letzten Jahr ist nun auch der Kindergarten Mülirai an der Reihe: Der Gemeinderat beantragt an der Gmeind vom 20. Juni einen Verpflichtungskredit von 675 000 Franken. Damit soll der «Mülirai» vergrössert werden.

Die bauliche Massnahme ist aber nicht aufgrund des Bevölkerungswachstums und der steigenden Schülerzahlen nötig, mit denen sich Niederrohrdorf konfrontiert sieht, wie Gemeinderätin und Bildungsvorsteherin Martina Egger (SVP) sagt.

«Die Unterrichtsformen haben sich verändert. Heute gehören beispielsweise Deutsch als Zweitsprache und schulische Heilpädagogik zum festen Bestandteil.» Damit man diesen Anforderungen gerecht werde und den Unterricht normgemäss abhalten könne, müsse man weiteren Platz schaffen. «Bis jetzt werden die Zusatzlektionen in kleinen Küchen oder in Garderoben gehalten», sagt Egger und fügt an: «Diese Lösungen sind weder für die Lehrpersonen noch für die Kindergartenkinder optimal.»

Gemeinderätin Martina Egger: «Die Unterrichtsformen haben sich verändert. Damit wir diesen Anforderungen gerecht werden, müssen wir weiteren Platz schaffen.»

Gemeinderätin Martina Egger: «Die Unterrichtsformen haben sich verändert. Damit wir diesen Anforderungen gerecht werden, müssen wir weiteren Platz schaffen.»

Sandra Ardizzone

Während der Kindergarten Clemenz mit einem eingeschossigen Modulanbau um einen Gruppenraum erweitert wird, soll der «Mülirai» deren zwei erhalten. Dafür wird das Giebeldach, unter dem sich heute eine Galerie befindet, hydraulisch um 1,30 Meter auf die neue Höhe angehoben. Im gleichen Zug wird das Dach saniert und zusätzlich isoliert.

Kosten um 125 000 Franken gesenkt

Ursprünglich hatte der Gemeinderat für die «Mülirai»-Erweiterung einen Verpflichtungskredit von 790 000 Franken vorgesehen und diesen bereits an der Wintergmeind 2016, gemeinsam mit dem «Clemenz»-Kredit von 600 000 Franken, vorlegen wollen. Der Gemeinderat hatte aber das Geschäft kurzfristig zurückgezogen, um zusätzliche Lösungen zu prüfen. «Wir haben jetzt zwar die ursprüngliche Variante mit der Anhebung des Daches beibehalten, konnten aber die Kosten deutlich um 125 000 Franken senken», sagt Egger. Dies, indem beispielsweise die Fläche der Gruppenräume reduziert und auf bauliche Massnahmen im mittleren Gebäudeteil verzichtet wird.

Genehmigt die Gmeind den Kredit, können die Bauarbeiten im «Mülirai» 2018 starten. Während der Bauzeit werden die Kinder im Pavillon der Schulanlage Rüsler unterrichtet. Die Umbauarbeiten für den Kindergarten Clemenz starten noch in diesem Jahr. Da es sich um einen Anbau handelt, kann der Unterricht regulär stattfinden.

Muss nach «Clemenz» und «Mülirai» bald auch der dritte Kindergarten, «Dorf», erweitert werden? «Nein», sagt Egger. Da es sich um ein altes Schulhaus mit drei Klassenzimmern handle, habe es genug Platz für Zusatzlektionen.

Tageskindergarten geplant

In den drei Kindergärten, die je zwei Abteilungen haben, werden rund 100 Kinder unterrichtet. Bald erhält das Dorf mit dem Kindergarten Allegro in der gleichnamigen Überbauung einen Vierten: Die Sommergmeind genehmigte 2016 einen Verpflichtungskredit von 170 000 Franken. Im Juni wird die Exekutive jedoch einen Zusatzkredit von 49 000 Franken beantragen. In der damaligen Schätzung, die unter Zeitdruck erstellt worden ist, sind die Installationskosten für Elektronik, Heizung, Sanitäranlagen nicht berücksichtigt worden. «Ab Oktober werden im ‹Allegro› die Tagesstrukturen einziehen, voraussichtlich ab Schuljahr 2019/2020 benötigen wir den Raum für einen weiteren Kindergarten», sagt Martina Egger. Geplant ist ein Tageskinderkarten, in dem die Kinder nach dem Unterricht betreut werden.