Aus der erhofften Attraktion auf die neue Badesaison im Regibad wird vorläufig nichts. Es fehlt eine Viertelmillion Franken für die 75 Meter lange Rutschbahn.
Am 1. April öffnet das Regibad in Bad Zurzach traditionell als erstes Freibad der Schweiz seine Tore. Wäre es nach dem Plan der Betreiber gelaufen, hätten sich die Gäste an diesem Tag auf eine neue Attraktion freuen können. Vorgesehen war eine 75 Meter lange Doppelrutsche, welche die alte Anlage hätte ersetzen sollen. Die Bahn war in die Jahre gekommen und wurde letzten Herbst abgerissen. Sie war, wie es heisst, finanziell nicht mehr rentabel und aus Sicherheitsgründen nicht mehr tragbar.
Aus dem neuen Badespass wird nun vorläufig nichts: Die Besucher müssen sich um mindestens ein weiteres Jahr auf eine rassige Rutschpartie gedulden. Die erhofften 360 000 Franken, die für das Projekt benötigt werden, sind bisher nicht zusammengekommen. «Die gross angelegte Spendenaktion ist über den Winter ins Stocken geraten», bestätigt die zuständige Betriebsleiterin Monika Dietsche. Die Vorgabe wurde deutlich verfehlt. Der aktuelle Stand liegt momentan bei knapp 100 000 Franken.
Damit das Projekt wieder Fahrt aufnimmt, veranstaltet Dietsche Ende März nun eine Spendengala. Dazu eingeladen sind Gewerbetreibende aus der Region. Sie sei zuversichtlich, dass das ehrgeizige Vorhaben nochmals einen neuen Schub erhalten werde. Dietsche ist sich aber bewusst, dass die Messlatte hoch angelegt ist.
Aus diesem Grund prüft sie nun eine alternative Variante. Gestern Dienstag war ein Deutscher Anbieter im Regibad und machte sich vor Ort ein Bild. Die Firma aus dem baden-württembergischen Jettingen ist seit 30 Jahren auf Freizeitanlagen spezialisiert und offeriert im Vergleich zum Schweizer Konkurrenzangebot aus Schaffhausen bedeutend günstiger. Für Monika Dietsche ein ausschlaggebender Punkt neben der Qualität. «Das Regibad wird mit Steuergeldern finanziert. Entsprechend sorgfältig müssen wir mit den Geldern umgehen.» Die Anlage schreibt jährlich ein Betriebsdefizit im fünfstelligen Bereich. Ob auch die sechs Trägergemeinden bereit wären, zusätzliche Beiträge an das Projekt beizusteuern, ist offen. Monika Dietsche hat aber positive Signale erhalten. Falls ein Betrag gesprochen würde, müsste dies an den jeweiligen Gemeindeversammlungen geschehen.
Der Entscheid über die definitive Vergabe soll im Verlauf des Jahres erfolgen. Im Herbst müsste mit den Bauarbeiten begonnen werden, damit die Rutsche auf die Saison 2018/19 eingeweiht werden könnte. «Sollten alle Stricke reissen, müsste man über eine abgespeckte Variante nachdenken. Denkbar wäre auch nur eine einspurige Rutsche», so Dietsche. Die Vize-Gemeindepräsidentin aus Rekingen mag daran keinen Gedanken verschwenden. Sie ist vom Gelingen des Projekts überzeugt. Nicht zuletzt deshalb, weil sie persönlich mit dem Regibad emotional eng verbunden ist. Seit drei Jahren ist sie für das Bad verantwortlich. Und ihr Vater prägte die Geschichte der Anlage massgeblich mit. Peter Merz war über 30 Jahre Chef des Freibads.