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Wegen den Feiertagen wird die Brücke erst in Sportferien gesperrt. «Vor Weihnachten wollten wir die Bevölkerung nicht mit einer Sperrung der Reussbrücke verärgern», sagt Mellingens Gemeindeammann Bruno Gretener.
«Wie lange hält die alte Brücke dem grossen Verkehr noch stand?», hatten die CVP-Grossräte Marianne Binder und Martin Steinacher Ende August die Regierung gefragt. Hintergrund ihrer Interpellation: die Umfahrung Mellingen. Je länger diese verzögert werde, desto mehr rücke aus Sicherheitsgründen eine Sanierung der Reussbrücke in den Fokus.
Der Regierungsrat antwortete den Interpellanten, dass die Tragsicherheit für aktuelle Verkehrslasten gemäss statischer Nachrechnung aus dem Jahr 2004 gewährleistet sei – die Restnutzungsdauer sich jedoch erst nach der noch laufenden Überprüfung bestimmen lasse. Bis Ende Jahr folge ein Massnahmekonzept, das diese Frage fundiert beantworte.
Wie der «Reussbote» in seiner aktuellen Ausgabe nun schreibt, hätte gemäss Mellingens Bauverwalter Emanuele Soldati die Reussbrücke vor Weihnachten für eine volle Woche gesperrt werden sollen – für jeglichen Durchgangsverkehr. Dies aufgrund vertiefter Abklärungen über den Zustand der Reussbrücke.
«Weil aber die Gemeinde Mellingen, die Regionalpolizei und die Postautobetriebe interveniert haben, hat der Kanton eingelenkt und verlegt den Termin in die Sportferien», schreibt die Lokalzeitung. Gemeindeammann Bruno Gretener (FDP) bestätigt auf Anfrage: «Vor Weihnachten wollten wir die Bevölkerung nicht mit einer Sperrung der Reussbrücke beziehungsweise einem Verkehrschaos verärgern.»
Deshalb habe man den Kanton gebeten, die Überprüfung des Zustands der Brücke in die Sportferien zu verlegen. Dann werde bestimmt etwas weniger Verkehr rollen, sagt Gretener.
Wie der «Reussbote» weiter schreibt, soll die Reussbrücke im Februar nicht mehr während einer ganzen Woche gesperrt werden: Möglich sei eine einseitige Sperrung mit teilweiser Vollsperrung für wenige Stunden. Das bedinge aber, dass auch nachts gearbeitet werde. Gemeindeammann Bruno Gretener sagt: «Noch hat uns der Kanton nicht informiert, an welchen Tagen und wie er den Zustand der Reussbrücke überprüfen will.» Ende Januar soll das definitive Verkehrsregime ausgearbeitet werden.
Die Sanierung der Reussbrücke rückte in den Vordergrund, weil im Rahmen der Umfahrung Mellingen die Umweltverbände die vertiefte Prüfung einer Tunnelvariante anstelle einer neuen Brücke über die Reuss fordern. Eine entsprechende Vorstudie zeigt, dass ein Tunnel technisch machbar wäre, jedoch im besten Fall erst im Jahr 2030 in Betrieb gehen könnte.