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Die Zweifel Pomy-Chips AG baut ihren Standort in Spreitenbach für rund 40 Millionen Franken aus. Teil des Ausbaus wird ein neues, rund 450 Quadratmeter grosses Besucherzentrum, das den bestehenden, wesentlich kleineren Besuchertrakt ersetzt.
Gut 6000 Besucher jährlich sehen sich die Zweifel Pommes-Chips Fabrik in Spreitenbach an und erfahren so, wie in 30 Minuten eine rohe Kartoffel zu frischen Pommes-Chips verarbeitet wird. Nun baut der Chips-Pionier am Standort Spreitenbach ein neues Besucherzentrum. Der Neubau wird rund 450 Quadratmeter gross und ersetzt den bestehenden, wesentlich kleineren Besuchertrakt, wo heute ein paar wenige alte und neue Produktionsgeräte ausgestellt sind sowie Fotografien aus den Anfangszeiten bis zur Gegenwart gezeigt werden.
Das Konzept für das Besucherzentrum ist zwar noch in Arbeit, aber fest steht: Die Ausstellung wird multimedial und interaktiv sein. «Dabei wollen wir die Geschichte der Zweifel-Familie erzählen», sagt die Medienverantwortliche Christina Schaffhauser. Die Besucher erfahren, wie Anfang der 1950er-Jahre das erste Pommes-Chip frittiert wurde und wie heute die Chips produziert werden. «Zudem wollen wir unsere Chips-Produktion mit allen Sinnen erlebbar machen.»
So sei unter anderem auch eine Degustationsstation vorgesehen, an der die verschiedenen Chips- und Snack-Varianten probiert werden können, sagt Schaffhauser und fügt hinzu: «Die traditionellen Gruppenführungen durch die Fabrikanlage werden wir nun mit dem neuen Besucherzentrum, das auch einen kleinen Shop haben wird, ergänzen.»
«Die Besucher haben die Möglichkeit, direkt ihre Fragen an den Besuchsführer zu stellen und wir als Hersteller erhalten ein direktes Feedback von unseren Konsumenten», sagt Schaffhauser.
Das Besucherzentrum mit dem Shop ist nur ein Teil des gesamten Bauvorhabens. Rund 40 Millionen Franken investiert das Familienunternehmen in den Standort Spreitenbach. Der Chips-Hersteller baut auch eine neue Kantine für die Mitarbeiter, neue Garderoben sowie Büro- und Sitzungsräumlichkeiten.
Anfang der 1950er-Jahre frittiert Bauer Hans Meier, ein Cousin von Heinrich Zweifel, auf dem Bauernhof in Katzenrüti bei Rümlang die allerersten Schweizer Chips in einer Feldküchenpfanne. 1958 wird die erste Chips-Fabrik in Zürich Höngg gebaut. Von 1958 bis 1962 wächst der Umsatz von 250'000 Franken auf 2,5 Millionen Franken. 1961 wird in Höngg die erste vollautomatische Fritteuse «Ferry 3» aus Amerika installiert.
Als die Fabrik aus allen Nähten platzt, baut das Familienunternehmen die Fabrik in Spreitenbach. Sie nimmt am 26. Mai 1970 ihren Betrieb auf. Die neue Frittiermaschine «Heat and Control» stellt stündlich 1800 Kilo Chips her. Durch die Chips-Produktion entsteht so viel Abwasser wie 20'000 Einwohner produzieren.
Deshalb baut Zweifel 1991 eine eigene Kläranlage. Die Stärke, die dem Abwasser entnommen wird, wird extern zu Biogas verarbeitet. 2007 investiert der Chips-Pionier rund 13 Millionen Franken in ein neues Hochregallager mit Platz für 5400 Paletten. Im Mai 2015 tauft die Gemeinde Spreitenbach als Dank für die Treue des Pommes-Chips-Herstellers die Kesselstrasse in Zweifelstrasse um. (gal)
«So wird im eigentlichen Fabrikgebäude Platz geschaffen, um zu einem späteren Zeitpunkt die Produktion zu erneuern und auszubauen», erklärt Pietro Realini, Direktor Produktion und Logistik. Er ist Projektverantwortlicher des Bauvorhabens. Erst 2007 hat die Zweifel Pomy-Chips AG in Spreitenbach für rund 13 Millionen Franken das neue Hochregallager erstellt. Es bietet platz für 5400 Paletten und ging 2008 in Betrieb (siehe Box links).
Der Gemeinderat hat zwar jüngst die Baubewilligung für das gesamte Vorhaben erteilt. Weil aber Details wie etwa die Fassadengestaltung erst noch in Ausarbeitung sind, gibt es bisher noch keine Visualisierung des Neubaus. Nur so viel: Der neue Trakt wird mithilfe von zwei Säulenbauten über dem bestehenden Produktionsgebäude am östlichen Ende zu stehen kommen. Der Rohbau soll in diesem Jahr erstellt werden, ebenso wird das definitive Konzept für das Besucherzentrum in den kommenden Monaten erarbeitet. «Den Innenausbau planen wir für 2018», sagt Realini. Die Eröffnung ist für 2019 vorgesehen.