Schon Hermann Hesse schrieb über den Badener Kurpark. Die junge Generation nennt ihn nun aber nicht mehr so: Man mag diese Geschichtsvergessenheit bedauern, aber die Sprache wandelt sich.
Den Badener Kurpark gibt es seit rund 150 Jahren. An Sommertagen herrscht hier eine ganz eigene Mischung aus Entschleunigung und pulsierendem Leben. Der Kurpark hat etwas Weltläufiges, und er fand sogar Eingang in die Literatur – in Hermann Hesses «Kurgast».
Nun ist wieder ein Buch erschienen, in dem der Kurpark vorkommt: «Birds – die Jagd nach dem goldenen Schlüssel». Der packende Jugendkrimi der Autorin Corina Burkhardt spielt in Baden. Doch in dem 260 Seiten starken Buch ist nicht vom Kurpark die Rede, sondern vom «Casinopark».
Womöglich ein Versehen – aber letztlich nichts als konsequent, denn der Krimi richtet sich an ein junges Publikum, und dieses kennt den Begriff Kurpark nicht mehr. Das beginnt schon in der Kinderkrippe, wo «Spielen im Casinopark» auf dem Programm steht. Und setzt sich, je nach Lehrperson, in der Schule fort.
Man mag diese Geschichtsvergessenheit bedauern, aber die Sprache wandelt sich – wie auch das Bild des Kurparks: Dass man dort noch Kurgäste mit «verflucht ernsthaften Krankenstöcken» antrifft, wie Hesse schrieb, ist selten geworden.