Die Vorschläge von Bildungsdirektor Alex Hürzeler zu den künftigen Standorten der Berufsschulen sind auf heftigen Widerstand gestossen. Nun lanciert der Verein Pro BWZ, der gegen die Schliessung des Standorts Brugg kämpft, einen neuen Vorschlag. Der Lösungsansatz „Optima“ wurde Alex Hürzeler persönlich überreicht.
Der Widerstand der Bevölkerung gegen die drohende Schliessung des Berufs- und Weiterbildungszentrums (BWZ) in Brugg ist gross. Die Petition mit rund 18'000 Unterschriften wurde vor Weihnachten überreicht. Der Verein Pro BWZ Brugg kämpft für den Bildungsstandort und hat nun einen Lösungsansatz für das Standort- und Raumkonzept der Aargauer Berufs- und Mittelschulen erarbeitet.
Der Verein ist mit den drei Vorschlägen des Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) welche unter dem namen Alpha, Beta und Gamma letzten Sommer veröffentlicht wurden, nicht einverstanden. Pro BWZ Brugg moniert die darin publizierten Schülerzahlen welche scheinbar kräftig nach oben korrigiert werden müssten. Zudem befürchten sie, dass grössere Kompetenzzentren, wie sie vom BKS angedacht wären, in der Praxis schlecht funktionieren würden.
KV-Schulen stehen lassen
Der veröffentlichte Lösungsansatz der BWZ heisst «Optima» und beinhaltet folgende Vorschläge: Die KV Schulen werden stehen gelassen, die Gewerblich-Industriellen Schulen sollen Kompetenzzentren bilden, die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales soll auf zwei Standorte verteilt werden und die Wirtschaftsmittelschule soll beim KV Aarau und KV Baden unterkommen.
Die vom Bildungsdepartement vorgeschlagene Schliessung einzelner KV-Schulen empfindet der Verein als falsch. Diese seien gut organisiert und die Zusammenarbeit unter den Schulen funktioniere gut. Auch finanziell brächte eine Konzentration von bisher sieben auf drei oder vier KV-Schulen keine Vorteile. Angesichts der Tatsache, dass die Schülerzahlen in den nächsten Jahren ansteigen würden, wäre eine Reduktion aus Sicht des Vereins unsinnig.
Hürzeler säge an wichtigem Ast
Pro BWZ sieht auch die Erwachsenenbildung in Gefahr, die an den KV-Schulen angeboten wird. Regionen, deren Schulen geschlossen werden sollen, beraube man der Möglichkeit, Weiterbildungen zu fairen Preisen anzubieten. Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) säge mit seinen Standort-Vorschlägen an einem wichtigen Ast.
Auch zu den Kantonsschulen hat der Verein eine klare Position. Diese seien mit Ausnahme von Zofingen räumlich bereits komplett ausgelastet. Ein Neubau einer Kantonsschule sei in den nächsten Jahren unumgänglich.