Bei schönstem Wetter nahmen am vierten slowUp Regio Brugg rund 33 000 Menschen teil. Sie nahmen gestern die 33 Kilometer lange Strecke unter die Räder. Zwischenfälle blieben weitgehend aus. «Für einen Anlass dieser Grösse war es sehr ruhig», so Verena Rohrer von der slowUp-Geschäftsstelle.
Der vierte slowUp war für die rund 33 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ihren Velos, Tandems, Boards, Inlineskates oder auf dem Einrad eine genüssliche Fahrt durch die Region. Das schöne, aber nicht allzu heisse Wetter trug seinen Teil dazu bei, dass viele diesen zur Tradition gewordenen Anlass aktiv mitgestalteten. Die vierte Austragung konnte aber auch unter dem Motto abgespeichert werden: «Wer die Wahl hat, hat die Qual». Die kulinarischen wie spielerischen Aktivitäten, die entlang der rund 33 Kilometer langen Strecke geboten wurden, waren abwechslungsreich.
Mein elfjähriger Sohn und ich schwingen uns um 10 Uhr in Hausen auf die Räder, fahren gemeinsam mit Familien mit Kindern in Richtung Brugger Bahnübergang. Weiter gehts am Schulhaus Bodenacker vorbei, als jemand ruft: «Achtung, Pedale verloren!» Sie gehört meinem Sohn. Behelfsmässig wird sie reingedreht. Entlang der Aare bis nach Villnachern muss er noch durchhalten, dann wird das Malheur in der «Velowerkstatt» rasch behoben.
Zwei Unternehmerinnen aus Wettingen haben die Vorweihnachtszeit etwas gar weit vorgeschoben und kurven mit Tannenbäumchen, Samichlausmütze unter dem Motto «Chlaus-Up» umher. «Wir wollten einfach etwas Lustiges machen», erklärt eine der beiden Frauen. Weiter gehts Richtung Umiken und dann hinauf nach Riniken. Etliche Velofahrer steigen ab, schieben ihr Gefährt. Oben angekommen, setzen sich einige in den Schatten, um zu verschnaufen. In Riniken und Rüfenach lassen es sich die Teilnehmer bei Fitnessteller mit Wasser gut gehen. In Rein rutschen Kinder die Riesenrutsche hinunter, andere entspannen in Liegestühlen im Heu.
Von Rein nach Lauffohr weisen Plakate daraufhin, langsam zu fahren, denn die kurvenreiche Strecke hat es in sich. Via Kreisel über die Zurzacherstrasse ist die Fahrt entlang des Waldrandes in Richtung Geissenschachen wohltuend. Auf dem Brugger Grossfestplatz angekommen, ist schon von Weitem das Quieken der «Rennsäuli» zu hören. Jürg Baur vom slowUp-OK, weist den DJ an, die richtige Musik zu spielen, die die Säuli kennen. Die Schweine rennen ihre Runde und zum Schluss hat Nummer 5 seine Schnauze als Erster im Trog mit den Apfelstückchen.
Die Brugger Altstadt hinauf, müssen wir erneut kräftig in die Pedale treten. In Königsfelden weist ein Legionär den Weg zum Gratisgetränk aus früheren Zeiten: «Wasser mit Essig». Weiter radeln wir mit Seniorinnen auf ihren E-Bikes, Rennvelofahrern und Kleinkindern im Anhänger in Richtung Windischer Dägerli und weiter nach Mülligen. Die Brugger Lars und Alessio (16) sind mit ihren Longboards unterwegs, als sie eine E-Bikerin lächelnd überholt. Lars schaut Alessio an, «die holen wir noch ein.» Sie absolvieren die Route zum ersten Mal mit ihren Boards, bislang waren sie mit den Velos dabei.
Der Aufstieg nach Mülligen ist geschafft, es folgen Lupfig und Scherz. Dort geniesst man unter den Bäumen das Beisammensein. Auch die Waldschenke lädt zum Verweilen ein, ehe wir rasant den Tannhübel runter und in unser Ziel in Hausen fahren.