Viel Lob für das schön hergerichtete Festival: In Riniken gab es am Wochenende gute Musik, ein breites Unterhaltungsangebot und eine äusserst aufwendige Festival-Gestaltung zu bewundern.
Dass die kleinen, nicht-kommerziellen Musikfestivals einladender und beschaulicher wirken als die grossen Open Airs, ist nichts Neues. Was beim „Kleinlaut“ in Riniken aber zusätzlich den Unterschied macht, ist die ausgeprägte Liebe zum Detail in der Dekoration sowie die vielen verschiedenen Aktivitäten, die es bietet.
Betritt man etwa am frühen Nachmittag das Festivalgelände, wird man gleich von einer Fülle von Eindrücken überwältigt: Links balanciert ein Paar aufeinander zu einem menschlichen Turm, weiter hinten spielen zwei Männer mit einem übergrossen hölzernen Wackelturm „Jenga“, rechts versuchen mehrere Festivalbesucher gerade mit Hula-Hoop-Reifen zu tänzeln, daneben unterhält Künstler Benjamin Pogonatos aufmerksame Kinder mit dem Figurentheater „Herr Rasmus“.
Als Kulisse dahinter steht das Festivalgelände mit seinen vielen verwinkelten Fähnchenleinen, den kreativen Zeltkonstruktionen aus hellen Holzbalken und weissen Tüchern, den farbigen Sonnenschirmen und Lampen und den aus Fahrradfelgen gebastelten Windrädern.
Entsprechend wurden die Festivalverantwortlichen dieses Jahr überhäuft von positiven Rückmeldungen betreffend dem schön hergerichteten Gelände, sagt Mitorganisatorin Selina Mbiyavanga. Darunter auch die Zürcher Band Black Sea Dahu, die am Samstag auf der Bühne sagte, das Kleinlaut sei „wirklich das schönste Festival“, an dem sie je gewesen seien. „Hier ist alles mit so viel Liebe gemacht.“
Das „Kleinlaut“ ist das Werk mehrerer junger Erwachsener aus Brugg und Umgebung, die wie kleine Ameisen Stück für Stück ihren Beitrag an das Festival leisten. An die 200 Helfende sollen dieses Jahr am zweitägigen Festival mitgewirkt haben, einige von ihnen schon in den Wochen zuvor beim Aufbau oder der Bastelwoche, an der die Dekoration jeweils aufgefrischt und neue Attraktionen vorbereitet werden. Erstmals wurde ein Labyrinth auf dem Festivalgelände gebaut, an dem sich die Besuchende amüsant verirren konnten.
Daneben konnte man in einer eigens aufgestellten Siebdruckerei T-Shirts bedrucken lassen. Wer gerade keine Lust auf Musik hatte, konnte mit einem übergrossen „Vier Gewinnt“ aus Holz und alten Schallplatten oder mit grossen Mikado-Stangen auf dem Festivalrasen spielen, dem Künstlerkollektiv „ArtGrid“ beim Malen zusehen, mit Biologie-Experten Insekten beobachten gehen oder bei einem Salsa-Tanzkurs mitmachen.
Nebst dem Rahmenprogramm ging es beim Festival aber natürlich um Musik. Highlights am Freitag waren etwa die Brugger Band Frank Powers oder der Rheintaler Musiker Crimer, der nach einem Auftritt am grossen Open Air St. Gallen nun auch im kleinen Riniken spielte.
Am Samstag wurde das Festival internationaler mit Bands aus dem nahen Ausland sowie zwei aus Australien, darunter „Other Animals“, die gleich ein spontanes Band-Fotoshooting auf der Wiese beim Festivalgelände machte und sich vor und nach ihrem Konzert unter dem Publikum mischte, mit ihren trank oder Tischtennis spielte.