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Trotz einem Budget von rund 2,5 Millionen hat die Oper Schenkenberg in Brugg/Windisch ein Minus von über einer halben Million Franken eingefahren. Die az zeigt, welche Protagonisten bei diesem Debakel welche Rolle spielten.
Nun hat der Verein der Oper Schenkenberg Konkurs angemeldet. Die Bilanz wurde beim Konkursamt deponiert.
Schon während der Spielzeit gab es verschiedene Kritikpunkte; etwa, dass jedes Menü, egal ob vegetarisch oder nicht, mit 38 Franken doch eher teuer war. Auch das Wetter – hauptsächlich nass und kalt – verlockte keine Gäste spontan zu einem Opernbesuch.
Doch wer sind die Protagonisten im Opern-Debakel?
Peter Feller ist der Vereinspräsident der Oper Schenkenberg sowie Gemeinderat in Schinznach. Er war auch schon bei einer früheren Oper-Aufführung in Schinznach-Dorf für die Organisation verantwortlich und spricht die Komplexität der letzten Oper an: Am alten Standort sei es nicht so «kompliziert» gewesen wie jetzt in Brugg/Windisch. Die Beziehung zwischen den Gemeinden sei nicht optimal gewesen.
Feller war nach eigenen Angaben dieses Jahr nicht mehr OK-Mitglied, sondern für den Gastrobereich verantwortlich. Zudem war er für die Unterzeichnung der Verträge zuständig.
Ein Intendant ist in der Regel der künstlerische Leiter des Stückes. In diesem Fall war es Peter Bernhard. Auch er ist ein Mitglied des Vereins-Vorstand. Nachdem bereits «Il Trovatore» 2013 in den roten Zahlen lag, hat er versichert, dieses Mal einen Kaufmännischen Direktor zu engagieren. Bernhard verteidigte gegenüber der az die Verpflichtung von international bekannten Sängern und das Ensemble: «Das ist unser künstlerischer Anspruch. Darunter gehen wir nicht. Entweder es geht auf, oder es geht nicht». Nach Bekanntgabe des Konkurses will Bernhard keine Stellung mehr beziehen.
Ursprünglich sollte Hans Peter Brunner per 1. Oktober 2015 die Stelle als Kaufmännischer Direktor im Verein antreten. Dies passierte aber nie: Brunner berichtete, dass er die Finanzen im Vorfeld analysiert hatte. «Das geplante Konzept lässt sich so kaum umsetzen.» Er beantragte beim Vorstand, das Projekt zu überarbeiten – unterlag aber. Daraufhin beschloss er, seine Stelle nicht anzutreten.
Neben Vereinspräsident Feller und dem Intendanten gab es noch drei weitere Mitglieder im Vorstand. Jürg Baur trat jedoch nach der Premiere von seinem Amt zurück. Er konnte «nicht mehr dahinterstehen», so der ehemalige Einwohnerratspräsident von Brugg.