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Das Siegerprojekt aus dem Wettbewerb ist erkoren: Auf dem Dieselplatz in Unterwindisch ist eine filigrane Holzkonstruktion vorgesehen.
Zu einem beliebten und belebten Wohnquartier mit Ausstrahlung hat sich das geschichtsträchtige Kunzareal in Unterwindisch entwickelt. Mitten im Herzen ist jetzt ein letztes Neubauprojekt geplant: das sogenannte Kessel Haus auf dem Dieselplatz.
Erstellt wird, lautet die Absicht, eine filigrane Holzkonstruktion mit 24 grosszügig konzipierten Wohnungen mit je 2½ Zimmern – für Singles und Paare jeden Alters. Im Erdgeschoss entstehen Flächen für gemeinschaftliche und halböffentliche Nutzungen, sei es für Ateliers, Büros oder auch einen Laden. Geschaffen wird weiter ein attraktiver Aussenbereich, der vielseitig bespielt werden kann. Urban Gardening auf der Rückseite des Gebäudes, heisst nur eines der Stichworte.
Aus einem Wettbewerb mit drei beteiligten Teams ist der Entwurf des Architekturbüros Harry Gugger Studio aus Basel als Siegerprojekt erkoren worden. Auf dieses haben am Donnerstagabend im Diesellokal bei bester Laune, angeregten Gesprächen und feinen Häppchen die Planer mit den Nachbarn angestossen. Deren Wünsche waren im Vorfeld in einem Mitwirkungsprozess ermittelt worden und sind ins Programm eingeflossen.
Früher war auf dem Kunzareal eine der grössten Spinnereien der Schweiz angesiedelt mit über 1000 Angestellten. Es sei das Quartier der Arbeiter gewesen, sagte Heidi Ammon, Gemeindepräsidentin in Windisch. Nach der Schliessung habe sich das Areal verändert, heute sei es von ganz anderen Leuten genutzt. Heidi Ammon lobte den Prozess, der zusammen mit der Hiag angestossen werden konnte. Die Arealeigentümerin habe auf die Bedürfnisse und die Vorstellungen der Gemeinde Rücksicht genommen.
Vier Wohnprojekte hat die Hiag seit dem Erwerb im Jahr 2009 bereits realisiert auf dem ehemaligen Spinnereigelände. Beim nun geplanten Kessel Haus, das zusammen mit dem Unternehmen Erne Holzbau aus Laufenburg entworfen wurde, ist die Rede von einem letzten Puzzleteil. Der Name erinnert an das Kesselhaus der Fabrikanlage, das einst auf dem Baufeld stand.
Architekt Harry Gugger hofft, dass der Neubau gut aufgenommen wird im gewachsenen Quartier. Das Gebäude soll so gestaltet sein, dass es einen «bescheidenen» Beitrag leisten könne zur bestehenden Gemeinschaft, dass durch seine Positionierung und Proportion möglichst viele Freiräume «am richtigen Ort» entstehen. Gugger sprach von einem sehr nachhaltigen und sehr modernen Bau. Dieser verfügt über eine grüne Welleternit-Fassade sowie grosse Balkone und raumhohe Fenster. Geheizt wird mit Fernwärme.
Es bestehe durchaus eine Nachfrage nach den kleineren, 50 bis 55 Quadratmeter grossen Wohnungen, sagte Alex Römer, Arealentwickler bei der Hiag. Denn ein solches Angebot sei heute kaum vorhanden auf dem Kunzareal. Auch Wohnen im Alter sei ein Thema. Alle Wohnungen sind barrierefrei.
Bestehen bleibe das benachbarte Diesellokal, ein lieb gewonnener Treffpunkt, der sich sehr gut bewähre, versicherte Römer. Daran werde sich nichts ändern. Zur Mitbenützung zur Verfügung stehen künftig der Gemeinschaftsraum mit der Küche sowie die Nasszellen im Erdgeschoss des Kessel Haus.
Verläuft alles planmässig, kann der Baubeginn nach dem Sommer 2022 erfolgen, der Bezug ab 2024.