Die Primarschule feierte die Eröffnung des Schulhauses, das heisst wie ein Berg. Gleichzeitig begann damit auch ein zweitägiges Dorffest.
Nach Rigi, Titlis und Pilatus steht seit dem letzten Freitag auch der Säntis in Jonen. Zur Einweihung des vierten lokalen, nach einem Schweizer Gipfel benannten, Schulhauses, veranstaltete die Gemeinde ein Jugendfest.
Vizeammann und Baukommissionspräsident Jürg Rüttimann eröffnete die zweitägige Dorffeier. Dass neben den Einwohnern vor allem der Regen dem Festauftakt beiwohnte, kümmerte ihn wenig. Sichtlich begeistert dozierte Rüttimann vor dem Meer aus Regenschirmen über die Wichtigkeit des neuen Schulgebäudes. Seine Rede beendete er mit der Hoffnung, dass durch die neuen Räumlichkeiten vielleicht schon bald einmal ein Joner Nobelpreisträger die Welt der Wissenschaft erobern wird. Danach gab er die Bühne frei für die örtliche Musikgesellschaft, die den Abend musikalisch untermalte.
Nach dem harmonischen Intermezzo stellte Mägi Koch, Schulleiter und Jugendfestmoderator, den Baumeister des «Säntis» vor. Der Zürcher Architekt Marcel Baumgartner hatte sich durch seine Leitung beim Bau der Monte-Rosa-Hütte schweizweit einen Namen in der Architekturszene gemacht. Beim Auswahlverfahren war jedoch weniger seine Prominenz, sondern viel mehr seine Projektbegeisterung für den Zuschlag entscheidend gewesen. Laut Mägi Koch hätte der junge Architekt die Baukommission bereits nach fünf Minuten überzeugt gehabt und trotzdem seine Redezeit um 25 Minuten überschritten.
Das Schulhaus ist modern gebaut und passt in das Areal. Marcel Baumgartner sagt dazu: «Es war immer mein Ziel, der Gemeinde ein möglichst schönes Gebäude zu schenken. Als Architekt muss man viel studieren, aber am Ende sollte es einfach ein normales und selbstverständliches Haus sein.»
Aus Respekt gegenüber den zahlreichen Scheiben und dem Werk des Architekten verzichtete die Baukommission auf eine Champagnertaufe. Stattdessen segnete Pfarrer Leo Stocker das Schulhaus. Danach sangen 130 Primarschüler ein Jugendfestlied und schnitten das rote Band durch. Das Schulhaus war eröffnet.
Ob die zukünftigen Schüler und Schülerinnen etwas von der Einweihung mitbekommen haben, ist eher fraglich. Während zweier Tage konnten sie nämlich an verschiedenen Ständen ihr sportliches und intellektuelles Können unter Beweis stellen. Zeit für Pausen blieb dabei wenig, denn an jeder Ecke gab es für sie Neues zu entdecken.
Das Motto «Jone het 4 Bärge» ging bei Zumba, Hüpfburgen und Zuckerwatte allerdings sehr schnell verloren. Am Samstagabend kehrte dann wieder die Normalität nach Jonen zurück. Was bleibt, ist der Nachgeschmack der Süssigkeiten, heisere Stimmen und ein Berg, der hoffentlich schon bald geistige Gipfelstürmer hervorbringen wird.