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Die Hubschmid Unternehmungen feiern ihren 88. Geburtstag und laden am 2. Juni zum Tag der offenen Tür ein.
Die Hubschmid Unternehmungen in Nesselnbach werden 88 Jahre alt. Hans Hubschmid (56), ist seit 31 Jahren dabei, 1995 hat er in der vierten Generation die Geschäftsführung von seinem gleichnamigen Vater übernommen. In seiner Zeit hat sich das auf Kies, Beton und Mörtel, Erd- und Rückbau sowie Logistik spezialisierte Unternehmen rasant entwickelt. Als er 1987 in die Firma eingetreten war, wurden rund zwei Dutzend Angestellte beschäftigt, die überwiegend im Kies- und Betongeschäft sowie im Aushub tätig waren, inzwischen zählt das Unternehmen jedoch bereits 120 Mitarbeitende.
Hans Hubschmid ist schon als Bub im Kieswerk Bagger und Trax gefahren und hat sich in den Ferien ein paar Batzen verdient. «Es war für mich schon früh klar, dass ich dort später einmal tätig werden wollte. Als gute Basis dafür habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht», erklärt der Chef.
Der Anfang war intensiv. Vier Jahre nach Hans Hubschmids Eintritt in die Firma trat sein Onkel Josef Hubschmid, der das Unternehmen zuvor mit seinem Bruder, Hans’ Vater, während 20 Jahren geführt hatte, aus der Firma aus, und 1995 starb überraschend Hans Hubschmid senior. «Es blieb mir damals also nichts anderes übrig, als mich tüchtig reinzuknien. Es war eine harte Zeit mit langen Tagen und ab und zu auch ein paar schlaflosen Nächten. Doch der seriöse Aufbau hat sich gelohnt, wir dürfen unsere Firma zeigen», sagt Hans Hubschmid. Im Rückblick frage er sich aber manchmal schon: «Wie habe ich das damals überhaupt alles bewältigen können?»
Das Geschäft floriert, aber geschenkt wird Hans Hubschmid und seinem Team auch heute nichts: «In den Bereichen Kies, Logistik, Erdbau und Rückbau läuft es gut, das Betongeschäft hingegen ist eher harzig. Das Volumen stimmt zwar, aber wegen der vielen anderen Anbieter sind die Preise am unteren Limit.» Jammern ist jedoch nicht seine Sache, so sagt der Inhaber und Geschäftsführer denn auch: «Man muss sich halt bewegen, Ideen haben und laufend in moderne Anlagen, Maschinen und Fahrzeuge investieren.» Ein gepflegter Maschinen- und Fahrzeugpark sei zudem – neben guter Werbung für das Unternehmen – auch die beste Motivation für die Mitarbeitenden, davon ist Hubschmid überzeugt. «Die langjährige positive Entwicklung verdanke ich vor allem auch meinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern», hält der Chef fest.
Bereits zeichnet sich auch die Zukunft des Unternehmens ab: «Das 100-Jahr-Jubiläum der Hubschmid Unternehmungen organisieren hoffentlich meine Töchter», schmunzelt der zweifache Vater nicht ohne Stolz. Janine (26) und Fabienne (25) seien daran interessiert, die Firma weiterzuführen. Janine Hubschmid kann ein Masterstudium in Wirtschaft und Finanzen an der HSG vorweisen, Fabienne Hubschmid einen Bachelor in Recht sowie einen Masterabschluss in Public Management. «Meine Töchter werden schon heute in alle wichtigen Entscheide einbezogen und über den laufenden Geschäftsgang informiert. So erhalten sie nach und nach einen Überblick in alle Bereiche», erklärt der Vater.
War einst das Kiesgeschäft der Hauptumsatzträger der Firma Hubschmid, so ist dies heute der Erd- und Rückbau, von dem sich wiederum Synergien für den Bereich Logistik mit Muldendienst und Transporten generieren lassen. Kies werde auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen, sagt der Chef, obwohl die Beschaffung nicht mehr so einfach sei wie früher. Im Recycling-Geschäft, das für die Kiesbeschaffung immer wichtiger wird, verfügt Hubschmid ebenfalls über das nötige Know-how.
Am 2. Juni von 9 bis 16 Uhr besteht für alle Interessierten Gelegenheit, die 88-jährige Unternehmung kennenzulernen. Unter dem Motto «Spass, Spannung und Action für Gross und Klein» findet ein Tag der offenen Tür statt. «Wir zeigen, wer wir sind und was wir tun, und informieren über die wichtigen Meilensteine der vergangenen Jahrzehnte», erklärt Hans Hubschmid. Angesagt sind Führungen durch das Firmenareal mit dem neuen Betonwerk, Vorführungen wie Betonbeissen oder Findlingesprengen und auch die Brechanlage wird in Betrieb sein. Daneben stehen Harassenklettern, Baggerfahren oder auf dem Riesensandhaufen spielen auf dem Programm, und auch für das leibliche Wohl der Gäste ist gesorgt. Eingeladen, sagt der Chef, «sind alle Neugierigen, die die Welt der Hubschmid-Unternehmungen kennenlernen möchten. Angesagt ist ein Anlass mit Spiel und Spass, perfekt für die ganze Familie».
Fuhrhalter Johann Baptist Hubschmid war schon ein paar Jahre im Kiesgeschäft tätig, als er 1930 die Kollektivgesellschaft Johann Hubschmid & Sohn im Handelsregister eintragen liess. Im gleichen Jahr wurde das erste kleine Kieswerk an der Landstrasse in Nesselnbach eröffnet und dort Sand und Bindekies für den Strassenbau hergestellt. Für jene Zeit in der Region eine kleine Sensation war die Anschaffung des ersten Saurer-Lastwagens ein Jahr später. Dieser wurde bereits 1937 durch einen FBW ersetzt, der dann aber bis 1968 rund 30 Jahre im Dienst stand und mit dem knapp eine Million Kilometer gefahren wurden.
1932 wurde das zweite Kieswerk eröffnet und dort ungewaschener Betonkies für den Hochbau produziert.
Wenig später folgte der Anbau einer Brechanlage für die Herstellung von Walzschotter für den Strassenbau.
1951 übernahm die zweite Generation. Johann Hubschmid (1908) gründete die gleichnamige Einzelfirma. Mit dem ersten Pneutrax, einem Michigan, wurden ab 1956 die Erdarbeiten maschinell ausgeführt und bald kam dafür auch eine zweite Maschine zum Einsatz.
1957 gab es wieder eine Kollektivgesellschaft, als mit Hans Hubschmid (1934) die dritte Generation (Johann Hubschmid & Sohn) in das Geschäft eintrat. 1961 folgte die Erweiterung des Kieswerkes, 1967 wurde das Frischbetonwerk eröffnet und 1970 der erste Raupentrax gekauft.
1971 dann erneut eine Änderung der Firmenstruktur: Die Hubschmid Familien-AG wurde gegründet mit Vater Johann (1908) als Inhaber und den beiden Söhnen Hans (1934) und Josef (1941).
1980 hatte das Unternehmen bereits eine stattliche Grösse erreicht: Die Firma beschäftigte 22 Personen, der Fuhrpark umfasste 14 Lastwagen und 5 Baumaschinen.
1987 trat mit Hans Hubschmid (1962), dem heutigen Inhaber und Geschäftsführer, die vierte Generation in das Unternehmen ein.
1991 trat Josef Hubschmid aus der Familien-AG aus, Hans Hubschmid (1962) wurde in den Verwaltungsrat berufen und übernahm 1995 mit seinem Bruder Roland den Familienbetrieb, nachdem ihr Vater im gleichen Jahr allzu früh verstorben war. Roland trat später aus der Familien-AG aus und übernahm die Immobiliensparte.
1997 wurde der Muldenservice mit Welaki- und Abrollmulden aufgenommen,
1998 beteiligte sich die Hubschmid AG an der H. Graf AG, Zufikon, und 1998 am Recyclingcenter Freiamt AG in Nesselnbach.
2005 wurde der Hauptsitz der Firma in die neuen Gebäude an der Landstrasse 24 in Nesselnbach verlegt. Das Unternehmen zählte nun bereits 45 Mitarbeitende und zwei Lernende, der Fuhrpark umfasste 22 Lastwagen und 21 Baumaschinen.
2006 wurde ausserdem die Firma Rudolf Entsorgungs-Transporte, Tägerig, übernommen.
2010 wurde ein mobiler Raupenbrecher mit selbstfahrender Siebanlage in Betrieb genommen, und das Unternehmen florierte weiter:
2011 wurden 63 Personen und 3 Lernende beschäftigt, die Firmenflotte war auf 33 Lastwagen und 30 Baumaschinen angewachsen.
2015 wurde die Familien-AG in die drei operativen Bereiche Kies Beton (Hubschmid AG), Mulden Transporte (Hubschmid Logistik AG) sowie Erdbau/Rückbau (Hubschmid Erdbau AG) gegliedert.
2016 wurde eine neue Betonanlage mit zwei 2,5 m3 grossen Mischern erstellt und ein Jahr später der Hufschmid Muldendienst AG, Fischbach-Göslikon, übernommen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 120 Personen, die Fahrzeugflotte umfasst mittlerweile 44 Lastwagen.