Der Basler Trommelkönig kommt einmal mehr aus dem Fricktal: Der gebürtige Zeininger Stefan Freiermuth von der Fasnachtzunft Ryburg holte sich am Basler «Bryysdrummle und -pfyffe» bereits den sechsten Titel. Dabei waren die Vorbereitungen für ihn alles andere als leicht – denn als Trommelbauer muss er bis zur Fasnacht eifrig produzieren.
Es war schon spät nachts, als der gebürtige Zeininger Stefan Freiermuth im Congress Center der Messe Basel am Samstag die Trophäe in die Höhe streckte. Bereits zum sechsten Mal sicherte sich der 33-Jährige am Basler «Bryysdrummle und -pfyffe» den Titel des Trommelkönigs.
Die Freude über den Triumph fällt bei dem Spitzentambour der Fasnachtzunft Ryburg, der mit den «Chriesibuebe» an der Basler Fasnacht unterwegs ist, gross aus. Er sagt:
«Es ist einer der schönsten Titel, die es zu gewinnen gibt. Denn es ist ein Anlass, der mit viel Liebe organisiert wird und an dem man viel Wertschätzung erfährt.»
Diese Wertschätzung reichte etwa vom bunten, beleuchteten Bühnenhintergrund bis hin zu den 500 bis 600 Zuschauerinnen und Zuschauern, die im vollen Saal für Stimmung sorgten. «Es hat einfach wahnsinnig viel Spass gemacht, dort auf der Bühne zu stehen», sagt Freiermuth.
Bewertet wurden die Darbietungen der Tambouren an der Trommel von einer zwölfköpfigen Jury. Aus den Einzelbewertungen für Technik, Rhythmik sowie Dynamik und Musikalität erhielten die Tambouren eine Gesamtpunktzahl, die über die schlussendliche Platzierung entschied.
Obwohl Stefan Freiermuth bereits seit über einem Vierteljahrhundert trommelt und mit Ivan Kym, der selbst mehrfacher Trommelkönig ist, einen ausgezeichneten Lehrmeister hatte, musste er im Vorfeld des Wettkampfs eifrig üben. Rund fünf Wochen vor dem Basler «Bryysdrummle und -pfyffe» stieg er in die Vorbereitung ein.
Doch dafür Zeit zu finden, war für den Geschäftsführer des Basler Trommelbau-Unternehmens Schlebach gar nicht so leicht. «Wir haben bei uns im Geschäft derzeit Hochsaison: Von Januar bis Fasnacht stellen wir rund 700 Trommeln her», sagt Freiermuth. Und so musste er denn abends nach der Arbeit zu den Schlägeln greifen. Er sagt:
«Ich habe zu Hause ein Musikzimmer mit speziellen Vorhängen und Fenstern. Man hört es zwar im Haus, doch die Kinder können gut schlafen.»
Zunächst übte er dreimal die Woche und steigerte sich dann auf fünf Einheiten zweieinhalb Wochen vor dem Wettkampf.
«Man übt einfach so lange, bis alles sitzt», sagt Freiermuth. Zweieinhalb Minuten dauert dann das Vorspiel auf der Wettkampfbühne. Auch wenn man das Stück zu Hause zigmal sicher und fehlerfrei spiele, sei es vom Druck her etwas anderes, wenn man auf der Bühne stehe und es drauf ankomme. «Auch wenn viele denken, ich sei nicht nervös – vor meinem Auftritt bin ich es», so Freiermuth.