Fachkräftemangel jetzt auch bei der Fasnacht. Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren vielen Fasnacht-Fans einen Strich durch die Rechnung gemacht. In diesem Jahr kann das närrische Treiben eigentlich wieder so richtig losgehen. Die Betonung liegt auf «eigentlich», denn überall fehlen Leute, die anpacken.
Kreative Kostüme, viel Konfetti und laute Guggenmusik. Die Fasnacht steht vor der Tür und Coronabeschränkungen machen der grossen Party keinen Strich durch die Rechnung mehr. Sollte man meinen.
Nadja Gloor musste jetzt den Fasnachtsumzug in Suhr trotzdem absagen. «Das Problem war, dass unsere Gugge abgesagt hat, weil die das Programm gekürzt hat. Wir haben keine Ersatz-Gugge gefunden.» Auch in Aarau Rohr und in Arni gibt es dieses Jahr keine Fasnacht. Unter anderem fehlen Leute in den Organisationskomitees.
Das Problem kennt man auch in Muri. Hier läuft vorerst zwar noch alles nach Plan, sagen die beiden Schultheissen der Fasnachtsgesellschaften Adelburg und Neuenburg Muri-Dorf. Letzterer, René Neiger kriegt als Begründung – oder als Ausrede, wie er sagt – beispielsweise zu hören, dass sich das die Leute nicht zutrauen. Simon Waltenspühl von der FG Adelburg erkennt aber auch den grossen Zeitbedarf an: «Es ist halt schon mit viel Arbeit verbunden. Fasnacht ist nicht nur Fasnacht. Fasnacht lebt das ganze Jahr.» Und trotzdem findet René Neiger: «Ich denke, für die Fasnacht kann man sich schon etwas Zeit nehmen. Es ist ja schliesslich ein Kulturgut, das wir hier in Muri haben.»
Dass die Kultur weiterlebt, hofft auch Nadja Gloor in Suhr. Für die Fasnacht 2023 hofft sie, spontan noch eine Guggenmusik zu finden, die aushelfen kann. «Ich weiss nicht, ob wir sie im gleichen Rahmen durchführen könnten, aber irgendetwas würden wir sehr gern aufstellen, auch wenn es nur ein Platzkonzert ist», sagt sie.