Baden
«Torre» - der neue Treffpunkt in Baden

Der neuste Treffpunkt in Baden heisst «Torre» und befindet sich hoch über den Dächern an der Rütistrasse 3a: unverkennbar mit verglastem Aufbau und weit auskragendem Dach.

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Torre Baden

Torre Baden

Schweiz am Sonntag

Es hat sich dann alles so ergeben: Die Züblin Immobilien AG, die aus der gleichnamigen, inzwischen an die Strabag verkaufte Baufirma hervorgegangen ist, gedachte vor drei Jahren, ihre Liegenschaft an der Rütistrasse 3a instand zu stellen. «Ruine Stein, Stadtturm, Lägern, Limmattal. Schon beim ersten Besichtigungstermin war die sensationelle Aussicht vom Dachgeschoss augenfällig», erinnert sich Architekt Bernhard Meyer vom Architekturbüro Fugazza Steinmann und Partner. Die Frage habe sich sofort gestellt: «Welche Nutzung könnte von dieser Lage profitieren?»

So sei sehr schnell die Idee auf dem Tisch gelegen, hier eine besondere Bar einzurichten, erzählt Bruno Schefer, CEO von Züblin, die Geschichte weiter. Es habe in der Folge keine zusätzliche Überzeugungskraft benötigt, um den Badener Investor Werner Eglin und Stefan Wetzel mit ihrer Blue Gastro AG für die Idee zu gewinnen. Mit dem Eröffnungswochenende hat «Torre», mit der Bezeichnung Grill-Sicht-Bar, als neues Highlight Badens im wahrsten Sinne den Betrieb aufgenommen. Und das nur 14Monate nach Baueingabe.

Augenschein genommen

Auf rund 50 Metern über Baden, im 14. Geschoss, gibt es im «Torre» ab 17 Uhr unter anderem argentinische Fleischspezialitäten von Dieter Meier (Yello) sowie anderes Bio-Fleisch aus Übersee, das auf dem Grill hergerichtet wird. Die Beilagen werden in der Küche ein Geschoss tiefer zubereitet. Dazu gibt es erlesene Weine oder währschaftes Müller-Bier, woraus sich gute Gespräche bei oder mit bester Aussicht ergeben sollen. «Torre» bietet 30 Sitzplätze innen und 20 aussen sowie eine Bar zum Verweilen an.

Eine grosse Schar geladener Gäste nahm am Donnerstag und Freitag einen Augenschein und war begeistert. «Torre» bestand die Feuertaufe bestens, und auch die beiden Aufzüge wurden dem Ansturm Herr. Kleine Korrekturen stehen noch an. So muss sich der Architekt noch etwas einfallen lassen, wie man den Grill im Durchzug der offenen Schiebefenster unter Kontrolle halten kann.

Nicht abgeboben

Ausgestattet ist das Lokal sehr stilvoll und keineswegs etwa abgehoben. Künstliche Auffälligkeiten braucht es bei dieser Weitsicht ohnehin nicht. Im Gegensatz zu den unauffällig und dezent wirkenden Faserplatten an der Decke sticht der besondere Travertin, der einen an Nussbaumholz erinnert, ins Auge.

«So gut wie möglich» habe das Credo für den Umbau und die Sanierung gelautet, und nicht «so gut wie nötig», fügte Bruno Schefer stolz hinzu. Er freut sich mit dem Architektenteam und der Blue Gastro AG auch über das gelungen umgestaltete Erd- und das Sockelgeschoss. Freude hätte wohl auch der früh verstorbene Architekt Peter Deucher gehabt, der das 1960 erbaute «AV-Hochhaus» (Aargauer Volksblatt) geplant hatte. Der mit dem anschliessenden Flachbau erstellte Komplex steht zusammen mit dem kurze Zeit später entstandenen az-Hochhaus schräg gegenüber für die damalige Zeit hoher Bauten. Diese bestechen heute noch durch ihre schlichte und klare Struktur und die aufstrebenden Pilaster, welche die vertikale Gliederung unterstützen.

Aus dem Hochhaus, damals als Wohnbau geplant, hat Züblin beziehungsweise das Wettinger Architekturbüro Fugazza Steinmann und Partner mit rücksichtsvollem, dezentem Eingriff eine renommierte Adresse eines Bürohauses gemacht. Hinter den vergrösserten Glasflächen im Sockelgeschoss sind Ladenräume entstanden.

Neben dem «Piazza» am Theaterplatz, der Crêperie Petit Bleu am Schlossbergplatz und dem «Goldenen Schlüssel» ist der «Torre» ein weiteres Lokal, das von Eglin/Wetzel lanciert worden ist. Alle gehören zur vor einem Jahr gegründeten Blue Gastro AG, die wie Eglin Immobilien AG, Limmathof Baden AG, Blue City Hotel AG, Badresidenz Hirschen AG und die Hotel Kettenbrücke AG sowie die Blue Management GmbH unter der Werner Eglin Holding AG segelt.