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Störche lassen sich wieder im Unteren Aaretal nieder. Pro Natura plant deshalb Plattformen im Schutzgebiet des Klingnauer Stausees.
Die Storchen-Population scheint sich im Unteren Aaretal zu erholen. Am Klingnauer Stausee wurden zuletzt wieder vermehrt Störche gesichtet. Vieles spreche dafür, dass sie nächstens brüten, teilt Pro Natura in einer Information mit. Einer hat inzwischen mit dem Bau eines Horstes auf einem Betonmast einer Stromleitung begonnen. Das sei keine glückliche Wahl, denn der Mast sei nicht geeignet für das Storchennest, sagt Pro-Natura-Präsident Matthias Betsche.
Der Nistplatz wird mittelfristig entsprechend umgebaut. In der Zwischenzeit werden Holzmasten mit einer speziellen Plattform aufgestellt. Sie sollen die Wiederansiedlung der Störche rund um das Schutzgebiet «Machme» begünstigen. Weitere zwei sollen noch entstehen, so Betsche. Errichtet werden sie vom Reservatsvorsteher am Klingnauer Stausee, Hans Döbeli.
Das über 13 Hektare umfassende Schutzgebiet liegt im Osten des Stausees und beherbergt einen der grössten Altarme im Unteren Aaretal. Ausgedehnte Schilfröhrichte und offene Wasserflächen prägen den Lebensraum für Amphibien, Fische und Vögel. Pirol, Teichrohrsänger, Rohrammer, Wasserralle und Zwergtaucher sind typische Bewohner der «Machme».
Der Klingnauer Stausee in Bildern:
Bei Pro Natura ist man über die Rückkehr der Störche erfreut. Zwischen 1965 und 1980 war ein starker Rückgang zu beklagen. Seither nehmen die Zahlen nun wieder zu – auch im Kanton Aargau. «Wir befinden uns auf Kurs und haben den Turnaround geschafft», sagt Johannes Jenny, Geschäftsführer von Pro Natura. Dass sich die Tiere in der Region wieder niederlassen, führt er auch auf einen Entscheid aus dem Jahr 1994 zurück. Damals trat der Verfassungsartikel zum Auenschutzpark im Kanton Aargau in Kraft. Inzwischen ist die Auenfläche von damals 600 auf über 1600 Hektaren angewachsen. Grosse Renaturierungsprojekte hätten den Aargauer Flüssen ein Stück Auendynamik zurückgegeben.
Wie das Storchenparadies im Schutzgebiet künftig im Detail aussehen wird, soll Gegenstand von Gesprächen mit Kanton, Gemeinden und weiteren interessierten Organisationen sein.