Zurzibiet
Aus dem Planungsverband Zurzibiet wird Zurzibiet Regio

Mehr Effizienz lautet das Credo des neuen Gemeindeverbands Zurzibiet Regio. Der Verband will Wohn- und Lebensraum, Wirtschaft und Tourismus im Bezirk Zurzach stärken. Mit dem neuen Organigramm sollen Doppelspurigkeiten vermieden werden.

Angelo Zambelli
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Zurzibiet Regio hat sich wie der Planungsverband Zurzibiet die Entwicklung des Raumes auf die Fahne geschrieben, in dem die Menschen leben, wohnen, arbeiten und politisch aktiv sind. Im Bild Baldingen.REI

Zurzibiet Regio hat sich wie der Planungsverband Zurzibiet die Entwicklung des Raumes auf die Fahne geschrieben, in dem die Menschen leben, wohnen, arbeiten und politisch aktiv sind. Im Bild Baldingen.REI

Frank Reiser

Am Donnerstagabend haben die Vorstandsmitglieder des Planungsverbandes Zurzibiet die Umbenennung und Umstrukturierung in den Gemeindeverband Zurzibiet Regio beschlossen. Die Satzungen des neuen Gemeindeverbandes wurden mit geringfügigen Änderungen genehmigt.

«Mit der Neuorganisation wird der Planungsverband schlanker und professioneller», sagt Verbandspräsident Felix Binder (Tegerfelden), der sich nach der Versammlung höchst zufrieden darüber zeigte, dass die Satzungen ohne grosse Änderungen angenommen worden waren.

Doppelspurigkeit vermeiden

Binder erhofft sich, dass aufgrund des Organigramms des neuen Gemeindeverbandes nicht nur effizienter gearbeitet werden kann, sondern auch, dass Doppelspurigkeiten vermieden werden. Die Bad Zurzach Tourismus AG und das Wirtschaftsforum Zurzibiet erhalten in der Abgeordnetenversammlung beratende Stimme, dürfen sich aber an Abstimmungen aus rechtlichen Gründen nicht beteiligen.

Vorbehältlich die Zustimmung des Regierungsrates zu den Satzungen segelt der Planungsverband Zurzibiet ab Januar 2014 unter der Bezeichnung «Gemeindeverband Zurzibiet Regio».

Als Ziel hält der Gemeindeverband in seinen Satzungen fest, «den Wohn- und Lebensraum, aber auch die Wirtschaft und den Tourismus im Bezirk Zurzach zu stärken.» Die regionale, kantonale und auch die grenzüberschreitende Vernetzung werde in vielen Lebensbereichen immer wichtiger.

Die Vernetzung stelle auch laufend höhere Anforderungen an die Behörden und Menschen, die in diesem Raum wohnen, leben, arbeiten und schliesslich auch politisch aktiv seien.

«Mit dem Gemeindeverband Zurzibiet Regio gibt die Region eine wichtige Antwort zur Bewältigung der anspruchsvollen Zukunft. Mit dieser Organisation lassen sich die Rahmenbedingungen gestalten, die ein nachhaltiges Wachstum der Region ermöglichen», hält der Gemeindeverband in seinen Leitlinien fest.

Die Gemeindebehörden, aber auch die Wirtschaft und der Tourismus hätten die künftigen Herausforderungen erkannt und würden diese gemeinsam mit einer professionellen Organisation angehen.

Weiter heisst es in den Satzungen des Gemeindeverbandes: «Die Erkenntnis, dass man im gleichen Boot sitzt beziehungsweise in der gleichen Region beheimatet ist, liess die Idee ‹gemeinsam macht stark› aufleben und in einer neuen Organisation abbilden. Diese soll Lösungen für die vielschichtigen Herausforderungen entwickeln und der Region Zurzibiet wichtige Impulse verleihen.»

Keine Zustimmung fanden an der ausserordentlichen Vorstandssitzung die Anträge, die Zurzibieter Grossräte sowie das Wirtschaftsforum und die Bad Zurzach Tourismus AG seien nicht nur in beratender Funktion, sondern als voll stimmfähige Mitglieder in den erweiterten Vorstand des Gemeindeverbandes aufzunehmen. Die Antragsteller erhofften sich mit dieser Massnahme mehr Einfluss auf die politischen Entscheide in Aarau. Sie mussten sich jedoch von der Geschäftsleitung des Planungsverbandes mit Präsident Felix Binder, Geschäftsführer René Huber und Kreisplaner Niklaus Vögeli belehren lassen, dass das Gemeindegesetz diesem Antrag im Wege steht. Das Stimmrecht in Gemeindeverbänden sei Gemeinden vorbehalten, erklärte Binder. Dennoch sei die Mitwirkung der Grossräte wie auch des Wirtschaftsforums und von Bad Zurzach Tourismus wichtig für den Verband. «Wir wollen den Informationsfluss beibehalten, indem die Grossräte und die beiden privaten Institutionen je nach Bedarf an die Vorstandssitzungen eingeladen werden.»

Um die vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können, braucht der Gemeindeverband die entsprechenden finanziellen Mittel. Die Budgets für die Jahre 2014 bis 2016 sind bereits erstellt. Auf Antrag der Geschäftsleitung des jetzt noch tätigen Planungsverbandes Zurzibiet, dem nebst den 22 Zurzibieter Gemeinden auch die ausserhalb des Bezirks liegenden Mandach, Schwaderloch und Villigen angehören, beschloss die Versammlung, einen Sockelbeitrag von 1500 Franken pro Gemeinde sowie einen Beitrag von 8 Franken pro Einwohner zu erheben. Bisher hatten die Gemeinden 5 Franken pro Einwohner zu entrichten.