Der Tierpark in Bad Zurzach gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region. Doch er benötigt dringend Geld. Mit einer gross angelegten Sponsoringaktion soll bis im Frühling eine halbe Million Franken zusammenkommen.
Wie weiter mit dem Tierpark oberhalb von Bad Zurzach? Diese Frage stellte sich Pius Müller in der Vergangenheit schon mehrmals. Seit bald fünfzehn Jahren ist Müller der umtriebige Präsident des Vereins und wird nicht müde, den Fortbestand der Anlage sicherzustellen.
Der Tierpark gehört zu den beliebtesten Naherholungszielen im Bezirk, und das schon seit Jahrzehnten. Vor 100 Jahren wurde er ins Leben gerufen. Seit 45 Jahren wird er vom heutigen Verein geführt.
In den einzelnen Gehegen leben rund 180 Tiere. Von Enten, Gänsen, Geissen, Schafen, Hirschen über Emus, Hühnern bis hin zu Pfauen und verschiedenen Vogelarten. Für den Betrieb verantwortlich ist seit zwei Jahren Tierpflegerin Eveline Bühlmann, unterstützt wird sie seit diesem November von einer Hilfskraft.
«Speziell während der Pandemie hat sich gezeigt, welche Anziehungskraft der Tierpark ausübt», sagt Bühlmann. Besucherzahlen liegen ihr nicht vor, da der Eintritt gratis ist. Selbst in der kalten Jahreszeit kamen viele Gäste auf die Anlage. Auch sie hat aber festgestellt, dass der Park ein «Facelifting» benötigt. Damit man den Tieren auch in Zukunft bestmögliche Bedingungen bieten könne, seien die Ersatzbauten dringend notwendig.
Dass Handlungsbedarf auf der Anlage besteht, ist schon seit längerem bekannt. «Durch Eigenleistung, Projektsponsoring und Eigenkapital konnten wir in den letzten Jahren bereits 180'000 Franken investieren, aber es stehen weitere Infrastruktur-Aufgaben an», sagt Pius Müller.
Konkret: Der Ziegenstall und das Betriebsgebäude sind in die Jahre gekommen und müssen, laut dem Verein dringend ersetzt werden. Doch um diese Investitionen tätigen zu können, benötigt der Verein abermals Geld. «Rund eine halbe Million Franken sind für die Umsetzung nötig», sagt Aktuar Peter Dommen. Etwa 150'000 Franken für den Ziegenstall und 350'000 Franken für das Betriebsgebäude.
«Die Gemeinde und die Raiffeisenbank Aare-Rhein sowie weitere private Unternehmen unterstützen uns bereits tatkräftig. Aber wir brauchen weitere finanzielle Hilfe. Die Suche nach Geldgebern erwies sich bisher als schwieriges Unterfangen», schildert Pius Müller die Situation.
Aus diesem Grund unternimmt der Verein nun einen weiteren Grund, um die benötigte Unterstützung zu erhalten. Mit einem gross angelegten Sponsoringaufruf, die am 1. Dezember startet, soll bis im Frühling der Betrag für die geplante Investitionen zusammenkommen. Angeschrieben werden sämtliche Privathaushalte der Gemeinde Zurzach, sowie die Nachbargemeinden Koblenz, Klingnau, Döttingen, Tegerfelden und Endingen. Dazu über 100 potenzielle Firmen in der Region.
Im Weiteren wird auf Plattform «Lokalhelden» der Raiffeisenbank im Verlaufe des Dezembers ein Crowdfunding gestartet. «Wir sind zuversichtlich, dass unsere Aktion Gehör findet», sagt Peter Dommen.
Was aber, sollte die Unterstützung nicht den gewünschten Erfolg bringen? Wir werden so oder so im März, spätestens April mit den Bau beginnen, sagt Vereinspräsident Pius Müller beginnen. Als Erstes soll das Betriebsgebäude ersetzt und modernisiert werden. Darin untergebracht sind Werkstatt und Materiallager, der Technikraum, das Büro und das Futterlager sowie neu zwei WCs. Im Anschluss folgt der Ziegenstall, der nach der Fertigstellung zehn Quadratmeter grösser sein wird, als der Bisherige.
Sollten die erforderlichen Beträge bis dahin nicht vorhanden sein, würde über die Raiffeisenbank eine Vorfinanzierung beantragt werden, so Müller. «Wir hoffen natürlich, dass dies nicht nötig sein wird.»
Sollte alles nach Plan laufen, würden die Arbeiten im Verlauf des Sommers abgeschlossen. Ziel sei es, im August oder September dann das 45-Jahre-Vereinsjubiläum mit den neuen Gebäuden feiern zu können, so Müller, Dommen und Bühlmann. Der Anlass war ursprünglich diesen Sommer vorgesehen, musste aber wegen den Arbeiten an der Ostumfahrung verschoben werden.