Leuggern
Das 12-Millionen-Projekt ist fertig: Die Bewohner füllen das neue Pflegeheim mit Leben

Vor fast zwei Jahren begannen die Abbrucharbeiten, nun ist das neue Pflegeheim des Asana Spitals Leuggern fertig: Seit Mittwoch nennen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner das «Johanniter» ihr neues Zuhause.

Alexander Wagner
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Mit Rollator und einem Lachen im Gesicht sind die ersten Bewohnerinnen ins neue Pflegeheim gezogen.

Mit Rollator und einem Lachen im Gesicht sind die ersten Bewohnerinnen ins neue Pflegeheim gezogen.

Alexander Wagner / FOTO Wagner

Zwei ältere Damen waren die ersten, die in das neue Pflegeheim «Zum Johanniter» des Asana Spitals Leuggern einzogen. Den Rollator vor sich herschiebend kicherten und tuschelten sie aufgeregt, ihre Augen leuchteten. «Wir sind richtig kribbelig», sagte eine der Bewohnerinnen. Und die andere Bewohnerin ergänzte: «Wir freuen uns riesig.»

Mit Rollator und einem Lachen im Gesicht sind die ersten Bewohnerinnen ins neue Pflegeheim gezogen.

Mit Rollator und einem Lachen im Gesicht sind die ersten Bewohnerinnen ins neue Pflegeheim gezogen.

Alexander Wagner / FOTO Wagner

So wie den beiden betagten Damen ging es fast allen in und um das neue, 12 Millionen Franken teure Pflegeheim, das Teil des Modernisierungsprojekts Impuls ist. «Es ist ein Freudentag», meinte auch Spitaldirektor René Huber bei der offiziellen Eröffnung am Mittwoch.

Aber ein Wermutstropfen blieb: Statt das freudige Ereignis mit den neuen Bewohnern des Heims und den Einwohnern aus Leuggern, den Behörden und den beteiligten Handwerkern und Fachleuten zu feiern, fand die Eröffnung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Pfarrer segnete das neue Pflegeheim

Damit der Start im neuen Pflegeheim trotzdem gelingt und unter einem guten Stern steht, segnete der katholische Pfarrer Stefan Essig das Wohnheim:

Alexander Wagner / FOTO Wagner

Zu einem späteren Zeitpunkt wird auch noch eine ökumenische Segnung vorgenommen – und hoffentlich zumindest eine kleine Feier.

Das Spital Leuggern verfügte vorher über 38 Betten für die Langzeitpflege und eine Aussenstation in Felsenau für 14 demenzkranke Menschen. Jetzt hat das neue Pflegeheim eine Aufnahmekapazität für gleich viele demente Patienten und Platz für 45 Bewohner in der Langzeit- und Übergangspflege, also mit 59 Betten nur sieben mehr als vor dem Neubau.

Spitaldirektor René Huber erklärte:

Wir haben zuerst geschaut, was es für Angebote in der Region bereits gibt, und haben uns bewusst entschieden, nicht gross zu erweitern.

Auslöser dafür, die ehemalige Liegenschaft für Angestellte abzureissen und einen Neubau zu erstellen, waren die Platzverhältnisse: Das Pflegeheim verfügte teilweise über Drei- oder sogar Vierbettzimmer. «Was einfach nicht mehr gefragt ist», weiss Huber aus seiner langjährigen Erfahrung. Zudem entsprach die Infrastruktur in der Aussenstation im «Sunnähus» in Felsenau nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben.

Im Frühling starteten die Abbrucharbeiten

2014 fanden die ersten Überlegungen und Planungen statt, zwei Jahre später wurde das Projekt konkreter, im April 2019 begannen die Abbrucharbeiten des rechten Teils des Spitals und im Juni konnte die Grundsteinlegung – damals noch – gefeiert werden. Anderthalb Jahre später konnte nun das neue Pflegeheim den Bewohnern und dem Pflegepersonal übergeben werden.

Am Mittwoch eröffnete das Asana Spital Leuggern offiziell das Pflegeheim zum Johanniter in Leuggern.
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So sieht das neue Pflegeheim von innen aus.
So sieht das neue Pflegeheim von innen aus.
So sieht das neue Pflegeheim von innen aus.
So sieht das neue Pflegeheim von innen aus.
So sieht das neue Pflegeheim von innen aus.
Zwei Bewohnerinnen auf einem Rundgang im neuen Pflegeheim.

Am Mittwoch eröffnete das Asana Spital Leuggern offiziell das Pflegeheim zum Johanniter in Leuggern.

Alexander Wagner / FOTO Wagner

«Ein solcher Bau ist immer etwas Spezielles, schliesslich baut man nicht jeden Tag ein Spital oder ein Pflegeheim», sagte Architekt Michael Hass von HM Architekten GmbH in Gippingen.

Zudem bestand eine weitere Herausforderung: Im Keller befanden sich die gesamten technischen Installationen für Wasser, Heizung und Elektrizität. Diese mussten auch während des gesamten Um- und Neubaus reibungslos funktionieren, damit das Spital gut und ständig versorgt wurde. Daneben genossen die Abläufe oberste Priorität.

Bewohner und das Pflegepersonal testeten verschiedene Möbel

Sowohl Huber als auch Hass betonten, dass man sich stetig hinterfragte, ob alles so im Alltag auch wirklich praktisch und trotzdem sicher und komfortabel sei. Ein kleines Beispiel: So wurden von drei Schweizer Möbelherstellern verschiedene Möbel bestellt, die der Reihe nach in jeder Abteilung zum Testeinsatz kamen. So wollte man herausfinden, welche Stühle, Tische und Sofas am bequemsten und gleichzeitig praktisch sind, sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner als auch für das Pflegepersonal.

Obwohl immer überlegt wurde, was im Alltag auch wirklich «verhebet», wie es Huber und Hass nannten, investierte man auch viel Liebe ins Detail: So wurde für die Demenzabteilung eigens mit verschiedenen Farben mit einem eigenen Konzept gearbeitet. Ausserdem wird der sogenannte Demenzgarten im Frühling noch weiter verfeinert und verschönert.

Der wunderschöne Torbogen, der unter Denkmalschutz steht, ist jetzt nicht mehr nur eine Augenweide, sondern auch eine praktische Verbindung zwischen dem neuen Pflegeheim und den bestehenden Gebäuden.

Rechts befindet sich der Neubau.

Rechts befindet sich der Neubau.

Alexander Wagner / FOTO Wagner

Diese werden jetzt für eine weitere Arztpraxis, Räume für Wöchnerinnen und als zusätzliche Zimmer für das Akutspital verwendet.

Sowohl Architekt Hass als auch Direktor Huber sind mit dem Ergebnis zufrieden: «Das Pflegeheim hat schöne, helle Räume, ist ansprechend und fügt sich gut in die bestehenden Gebäude und das Ortsbild ein», erklärten die beiden unisono.

Alexander Wagner / FOTO Wagner

Genauso zufrieden sind auch die ersten beiden Bewohnerinnen des Pflegeheims, die sich schon auf ihre erste Nacht im neuen Heim freuen: «Wir werden hier noch viele schöne Stunden haben», meinten sie nach einem ersten Rundgang.