Bad Zurzach
Dieses Stück ist nicht wie normales Theater – der Zuschauer spielt eine wichtige Rolle

Die Theatergruppe «Purpurrot» tritt am Freitag in der Sodi-Kulturhalle in Bad Zurzach mit der Premiere des Theaterstücks «Zweifel – eine Parabel» auf – wer mit einem normalen Theaterstück rechnet, wird eines Besseren belehrt.

Deborah Gonzalez
Drucken
Morgen wird das Theaterstück «Zweifel – eine Parabel» zum ersten Mal aufgeführt – der Zuschauer muss gut aufpassen. Bild: zvg

Morgen wird das Theaterstück «Zweifel – eine Parabel» zum ersten Mal aufgeführt – der Zuschauer muss gut aufpassen. Bild: zvg

«Alles beginnt und endet in Bad Zurzach», sagt Karin Ochsner. Die Schauspielerin spricht von dem Austragungsort für das neue Stück ihrer Theatergruppe «Purpurrot». Denn morgen wird die Gruppe zum ersten Mal «Zweifel – eine Parabel» in der Sodi-Kulturhalle aufführen. «Dass die Premiere in Bad Zurzach ist, ist uns wichtig, denn hier sind wir zu Hause. Hier finden auch die Proben statt», erklärt Ochsner. Mit «wir» meint sie ihre Gruppe, die zurzeit aus zehn Leuten besteht. «Purpurrot» spielt unter der Regie von Christian Kraut Theaterstücke mit sozialkritischem Inhalt. So verwundert es auch nicht, dass sich die Gruppe in Zeiten von «#metoo» für ein Stück entscheidet, in dem es um Machtspiele und sexuelle Belästigung geht.

Mit gesellschaftlichen Themen den Nerv treffen

Dass das Theaterstück ein offenes Ende habe, sei gewollt: «Der Zweifel soll positiv verstanden werden. Der Mensch muss von dem Schwarz-Weiss-Denken wegkommen», sagt Ochsner.

Das sei ein falscher Gedankengang, auf den «Zweifel – eine Parabel» aufmerksam machen soll. «Lüge und Wahrheit liegen nah beieinander und wir verurteilen sehr schnell. Zu schnell.»

Aus dem Grund liege es der Theatergruppe am Herzen, mit gesellschaftlichen Themen den Nerv der Zeit zu treffen. Mit «Zweifel – eine Parabel» geht die Gruppe auf Tournee und bespielt einige Orte der Umgebung. «Mit unseren psychologisch ausgearbeiteten Figuren wollen wir die Zuschauer bewegen und zum Nachdenken bringen», sagt Ochsner. Ausserdem solle der Zuschauer sich mit den Figuren identifizieren. Auch die junge Generation findet in der jungen Darstellerin der Schwester James eine Figur, mit der sie sich identifizieren kann. «Unsere Stücke sind dem Zuschauer sehr nah, wir nehmen jeden mit auf unsere Reise», sagt die Schauspielerin.

Nach der morgigen Premiere wird das Stück jeden Freitag und Samstag aufgeführt. Genauso wie die erste Aufführung in Bad Zurzach gespielt wird, endet die Tournee nach Stationen in Embrach, Aarau und Wetzikon auch hier. Am 7. Dezember kann der Zuschauer zum letzten Mal mitfiebern und ein Urteil fällen. Denn: «Wer lügt? Wer sagt die Wahrheit? Das liegt in den Augen des Betrachters.»