Die Endinger Gmeind spricht zwei Kredite über 270'000 Franken: Der Betrag ist nicht exorbitant, aber fürs Leben im Dorf umso wichtiger.
Vor bald 25 Jahren ist der Platz im Hinterstieg, hinter der damaligen Raiffeisenbank und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Synagoge neu gestaltet worden. Doch den Zweck, nämlich nicht nur als Parkplatz, sondern auch als Begegnungsort zu dienen, erfüllte er in all den Jahren nicht. Es überraschte deshalb nicht, dass dieses Traktandum an der Gemeindeversammlung zu reden gab.
Mit den 130'000 Franken soll der Platz aufgefrischt werden. Die offenen Kiesflächen werden mit Platten belegt, der Brunnen wird voraussichtlich ersetzt und bekommt einen anderen Standort. Der bestehende Baum wird gefällt, drei neue werden gesetzt, die Beleuchtung wird verbessert.
Nicht nur einmal musste Gemeindeammann Ralf Werder bekräftigen, dass die polyvalente Nutzung erhalten bleiben soll. Der Platz bleibe ein Ort der Begegnung, auch wenn zusätzliche öffentliche Parkplätze geschaffen werden. Ja zu mehr Parkplätzen bei Synagoge Der Bedarf für mehr Parkierungsmöglichkeiten habe sich, so Ralf Werder, unter anderem durch den Neubau an der Marktgasse ergeben.
«Die Möglichkeit öffentlicher Parkplätze nahe dem Zentrum bildet eine der Grundlagen für ein funktionierendes Dorfleben»,
argumentierte der Gemeinderat. Was, wie, warum? Die Versammlung war sich nicht einig, genehmigte aber den Kredit mit 51 zu 20 Stimmen. 87 der 1693 Stimmberechtigten waren anwesend.
140'000 Franken werden in eine Tempo-30-Zone investiert. Es ist die erste in Endingen. Mit dieser Massnahme wird eine der gefährlichsten Kreuzungen in Endingen sicherer gemacht, nämlich der Knoten zwischen den Postgaragen und der Subaru-Garage-Keller.
Empfohlen wird die Tempobeschränkung auch von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU), die einen verkehrstechnischen Bericht erstellt hat. Genutzt wird der Knoten von allen möglichen Verkehrsteilnehmer, vom Schüler mit seinem Velo bis zum Gelenkbus – und auch von Autofahrern, die auf diesem Schleichweg die Marktgasse meiden.
Die 30er-Zone wird sich über die ganze Postgaragenstrasse und die Lochstrasse bis zum Schwimmbad sowie deren Zufahrten und Kreuzungen erstrecken. Der neuralgische Knoten an Weidgasse, Postgaragenstrasse und Lochstrasse soll leicht angehoben werden, um als Eingangsportal in die Tempo-30-Zone zu wirken. Die Gmeind nahm den Kredit mit 72 Ja gegen 8 Nein an.
Es war dies nach dem Coronajahr 2020 die erste Gemeindeversammlung, die, wenn auch mit Maske und nötigem Stuhlabstand, im ordentlichen Rahmen stattfinden konnte. Wegen der Pandemie hatte Vizeammann Peter Keller noch nicht von der Bevölkerung verabschiedet werden können. Ab 2006 Gemeinderat von Unterendingen, ab 2014 Vizeammann der fusionierten Gemeinde Endingen, konnte er den Applaus und den Dank der Versammlung wegen seiner Krankheit nicht persönlich entgegennehmen, er bekommt ihn als Videobotschaft. Blumen und Dank erhielt auch Gerhard Schneider, der Ende 2020 aus dem Gemeinderat ausgeschieden war.