Endingen
Das Feuerwehrmuseum bleibt trotz Lockerungen geschlossen

Ab heute Montag sind Führungen in Museen erlaubt. Warum sich die Öffnung für das grösste seiner Art in Endingen nicht lohnt.

Daniel Weissenbrunner
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Blickfang: der Vorplatz des Feuerwehrmuseums in Endingen mit den farbigen Hydranten.

Blickfang: der Vorplatz des Feuerwehrmuseums in Endingen mit den farbigen Hydranten.

Daniel Weissenbrunner

Wer auf der Kantonsstrasse von Lengnau im Surbtal Richtung Endingen fährt, dem stechen auf halbem Weg auf der linken Seite die bunten Hydranten ins Auge. Sie gehören zum Museum für Feuerwehr, Handwerk, Landwirtschaft. Dem grössten seiner Art in der Schweiz. In drei Gebäuden befinden sich hier zahlreiche historische Gegenstände und Fahrzeuge zum Thema Feuerwehr. Von alten Feuerwehrkleidern über alte Leitern bis hin zu Löschwagen und Feuerwehrfahrzeugen.

Das Highlight ist ein Oldtimer-Feuerwehrauto. «Es ist einmalig in ganz Europa», sagt Vereinspräsident Karl Meier. Hie und da muss das Feuerwehrauto noch zum Einsatz ausrücken. Der Oldtimer ist auch Attraktion an Umzügen. Nicht zuletzt deshalb sei das Museum in dieser Form einzigartig, sagt Meier.

Räumliche Verhältnisse lassen Führungen nicht zu

Seit letztem August hat das Museum, nachdem die Coronafallzahlen wieder gestiegen sind, geschlossen. Und das wird vorerst auch so bleiben. «Eine Öffnung wäre schon im März möglich gewesen», sagt Karl Meier. «Aber in unserem Fall macht es keinen Sinn.» Grund sind die engen räumlichen Verhältnisse. Die Vorgaben des BAG mit Abständen von eineinhalb Metern könnten nicht eingehalten werden. Dazu kommt, dass das Museum in erster Linie von Führungen lebt.

Der Trägerverein besteht seit 1999. Er betreibt das Museum ehrenamtlich. Den Grundstein legte der gelernte Schmied Walter Huber-Müller aus Oberrohrdorf. Ende der 1970er-Jahre stiess er zufällig auf eine Handdruckspritze aus Mülligen aus dem Jahr 1864, die er restaurierte.
Nach dem Tod des Gründerpaars war die Zukunft des Museums zunächst unsicher. Durch das Engagement des Suhrer Unternehmens Dobi-Inter von Samuel Wehrli ist das langfristige Bestehen des Museums jedoch gewährleistet.

Rund 600 Besucher finden jährlich den Weg nach Endingen. Meist ältere, wie Karl Meier sagt. Und auch die Personen, welche die Führungen machen, sind über 65 und gehören zur Risikogruppe. Mit ein Grund, Vorsicht walten zu lassen, so Meier.