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Die Walkinggruppe Surbtal gibt es seit über zwei Jahrzehnten. Die Pandemie hat ihr zugesetzt. Jetzt will sie wieder Tritt fassen und sucht neue Mitglieder.
1999 wurde die Walkinggruppe Surbtal gegründet. Der Initiator war Louis F. Keller, der im Juni 87 Jahre alt wird. In den über zwei Jahrzehnten ist bei den Mitgliedern der Walkinggruppe – trotz der Bewegung an der frischen Luft – die eine oder an- dere Alterserscheinung nicht mehr wegzulaufen. «Wir sind miteinander älter geworden», meint Keller und ergänzt achselzuckend: «Einige haben mittlerweile halt aufgehört.»
Jeden Donnerstag um 8.30 Uhr treffen sich die rüstigen Senioren über 60 beim Parkplatz des Schwimmbades in Endingen. Üblicherweise sind es um die 20 Mitglieder, welche eine Strecke von vier bis sechs Kilometern unter die Stöcke nehmen. Doch aufgrund der besonderen Situation konnten sie sich ab März 2020 bis in die Sommerferien des letzten Jahres nicht treffen, und seit Weihnachten war wiederum kein gemeinsames Training und Erlebnis mehr möglich. Dies hinterliess Spuren und die Gruppe wurde etwas kleiner.
Deshalb machte die Walkinggruppe mit einem Stand und viel Infomaterial ausgerüstet in Endingen auf sich aufmerksam. «Es ist der ideale Zeitpunkt, um das Angebot in Erinnerung zu rufen», ist Marianne Süss von der Pro Senectute überzeugt. Sie ist Fachleiterin Nordic Walking und Erwachsenensport-Expertin. Sie führt zusammen mit ihren Leiterkollegen regelmässig durch das Training, welches in drei Elemente aufgegliedert ist: Zuerst folgt ein gemeinsames Aufwärmen zur Mobilisation der Gelenke, danach geht es in zwei Gruppen auf die Runde. Die einen wollen es etwas gemütlicher nehmen und legen rund vier bis fünf Kilometer zurück, die sportlicheren nehmen rund sechs Kilometer unter die Füsse.
Unterwegs werden Kraftübungen eingebaut und zum Abschluss gibt es ein gemeinsames Dehnen. «Um den Muskelkater loszuwerden», wie Dieter Geiger lachend einwirft. «Und so hat man sein Tagesziel von 10'000 Schritten schon erreicht», ergänzt Süss mit einem Augenzwinkern. Und dies erst noch gemeinsam in der Gruppe, an der frischen Luft in der schönen Natur des Surbtals. «Die soziale Komponente ist dabei nicht zu unterschätzen», betonen alle drei.
Doch die besonderen Umstände haben Spuren hinterlassen. «Nach dem langen Unterbruch fehlt noch etwas Vertrauen», hat Süss festgestellt.
«Es braucht für einige etwas Zeit, um den Schritt zurück in die Normalität zu wagen und mancherorts bestehen noch etwas Hemmungen, wieder in der Gruppe zu trainieren.»
Dabei geht es um den gesunden, gelenkschonenenden Gesundheitssport, bei dem mit dem korrekten Einsatz mit den Stöcken fast jeder Muskel im Körper beansprucht wird. Aber es geht auch um das gemeinsame Erlebnis in der Gruppe in der Natur. «Sport ist besser als jede Medizin», bringt es Süss auf den Punkt. Und die Kosten können auch kein Hinderungsgrund sein. Ein Zehnerabo für die geführten Touren kostet 75 Franken, eine erste Schnupperlektion ist gratis. Die gesamte Runde mit dem Warm-up und dem Auslaufen dauert knapp 80 Minuten.
Louis F. Keller hat die Gruppe ins Leben gerufen, war die ganzen 22 Jahre dabei und hat bis 2020 als Sportgruppenleiter die Runden auch angeführt. Jetzt will er etwas kürzertreten, schliesslich wird er bald 87 und zum ersten Mal Urgrossvater. Aber nicht ohne vorher dafür zu sorgen, dass die Walkinggruppe Surbtal wieder neue Mitglieder auf den abwechslungsreichen Runden begrüssen kann. Das nächste Mal macht er zusammen mit Marianne Süss und anderen Mitstreitern am Mittwochnachmittag beim Gartencenter Lengnau und am Freitagmorgen beim Volg in Tegerfelden auf die Walkinggruppe Surbtal aufmerksam.