Dieter Grossen aus Full-Reuenthal wurde am Eidgenössischen in Luzern erstmals Schützenkönig. Der 47-Jährige hätte die Fähigkeiten gehabt, auch international für Furore zu sorgen. Warum er sich für den Beruf entschied.
Irgendwann habe er das Telefon nicht mehr abgenommen. Der Triumph blieb in Grossens Umfeld nicht unbemerkt. Der 47-Jährige setzte sich im nervenaufreibenden Königsfinale der Pistolenschützen über 50 m am Ende hauchdünn durch.
Grossen bezeichnet den Titelgewinn als seinen grössten Erfolg in seiner langen Karriere. Seit bald 30 Jahren bestreitet er Wettkämpfe. Seine Medaillensammlung ist beachtlich: Acht Schweizer-Meister-Titel und 30 Podestplätze an nationalen Titelkämpfen zieren sein Palmarès. «Der Sieg am Sonntag ist aber etwas ganz Besonderes, weil das Eidgenössische nur alle fünf Jahre stattfindet. Dieses Mal coronabedingt war der Unterbruch sogar noch ein Jahr länger.»
Grossen hätte durchaus die Voraussetzungen mitgebracht, um in der Nationalmannschaft eine gute Figur zu machen. Für ihn war es Ende der Neunziger Jahre schliesslich eine Güterabwägung.
«Der zeitliche Aufwand ist enorm und bekanntlich wird man im Schiesssport nicht reich.»
Daher entschied er sich für den Beruf. Grossen ist Werkzeugmacher in einer Firma in Etzgen. Was aber nicht heisst, dass er den Schiesssport stiefmütterlich betreiben würde. Man trifft ihn vier bis fünf Mal die Woche im Schiessstand in Klingnau an. Grossen ist Präsident der hiesigen Schützengesellschaft.
Sein nächstes Ziel sind im September nun die Schweizer Meisterschaften in Thun. Grossen hätte nichts dagegen, wenn sein Telefon dann wieder klingeln würde.