Anfang 2022 verschwinden neun Ortschaften von der Karte und eine neue Gemeinde entsteht. Um das Wir-Gefühl der Bevölkerung zu stärken, startet Zurzach schon kommenden Dienstag – zumindest in den sozialen Medien.
Die Gemeindefusion ist historisch: Per 1. Januar 2022 schliessen sich die neun Ortschaften Bad Zurzach, Baldingen, Böbikon, Kaiserstuhl, Rekingen, Rietheim, Rümikon, Wislikofen und dessen Ortsteil Mellstorf zur neuen Gemeinde Zurzach zusammen. Mit 26 Quadratkilometern entsteht dabei die flächenmässig grösste Gemeinde im ganzen Kanton. Nun hat die Marketingkommission das neue Logo vorgestellt und erklärt, wie sie das Wir-Gefühl der künftigen Zurzacher Bevölkerung stärken möchte. Dabei spielen auch die Kinder eine Rolle.
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«Nach den Sommerferien werden wir ganz mutig», sagt Marion Marty, stellvertretende Präsidentin der Marketingkommission. Für einen Wettbewerb drehen die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe in Bad Zurzach 15 Sekunden lange Videos, die sie über den Tiktok-Kanal der Gemeinde Zurzach publizieren. Tiktok ist ein Portal für kurze Videoclips. «Die Kinder haben ab sofort eine Stimme in der Kommunikation der Gemeinde Zurzach», sagt Marion Marty weiter. Damit der Kanal authentisch werde, stellt der Schülerrat ein Redaktionsteam zusammen.
Um sowohl die jüngere als auch die ältere Generation in der künftigen Gemeinde zu erreichen, wird Zurzach bereits ab kommendem Dienstag auf verschiedenen Social Media aktiv: auf Instagram, auf Facebook und auf der Plattform Crossiety. Nach den Sommerferien folgt Tiktok, später die Online-Pinnwand Pinterest, das auf Beruf und Karriere spezialisierte Netzwerk Linkedin und die Kurznachrichten-Plattform Twitter. Im Oktober geht zudem die neue Website online. Auch das Gemeindebulletin Zurzipost wird zurzeit überarbeitet.
«Zurzach ist unerwartet antizyklisch: Bei all dem Social Distancing kommt man sich hier näher, ohne sich einen Meter zu bewegen», sagt Slampoet Kilian Ziegler an der Pressekonferenz. Als «Entstauber» will der doppelte Poetry-Slam-Schweizermeister für die neue Gemeinde vergessene Geschichten wieder ans Licht bringen und «Staub aufwirbeln».
Das Entdeckte wird der Oltner der Bevölkerung in frechen, charmanten und ironischen Videos der Bevölkerung vorstellen, die auf den verschiedenen Kanälen in den nächsten Wochen und Monaten online gehen.
Diese sind Teil der gross angelegten Akzeptanzkampagne: «Böbiker sind Böbiker, aber auch Zurzacher», sagt der künftige Gemeindeammann Andi Meier. «Uns ist es wichtig, dass sich die ganze Bevölkerung abgeholt fühlt und sich mit der neuen Gemeinde identifizieren kann.»
Ein grosses, zweigeteiltes Z stellt das neue Logo der künftigen Gemeinde Zurzach dar:
«Die zwei Teile, die aufeinander zugehen, stellt das Zusammenwachsen dar», sagt Daniel Baumgartner, Gemeindeschreiber von Bad Zurzach und designierter Vorsitzender der Geschäftsleitung der Gemeinde Zurzach. «Das dynamische Z symbolisiert unsere Gegend, und die Wellenbewegungen das Wasser, das in unseren Gemeinden wichtig ist.» Die Hauptfarbe des Logos ist blau, es kann aber auch grün, braun oder pink erscheinen. «Möglicherweise definieren wir zu einem späteren Zeitpunkt für gewisse Themen bestimmte Farben», sagt Baumgartner.
«Wir sind Zurzach», «wir gestalten Zukunft» oder «wir geniessen Zurzach» sind einige der neuen Werbeslogans der Gemeinde. «Das ‹Wir› steht über allem», sagt Daniel Baumgartner. «Denn nur gemeinsam schaffen wir das.» Danach folgen immer ein Verb und ein Wort mit dem Anfangsbuchstaben Z.