Nach einer verschlafenen ersten Hälfte gelang den Endinger Handballern beim NLB-Auswärtsspiel in Stäfa das grosse Comeback. Die Surbtaler machten einen 6-Tore-Rückstand wett und holten beim 32:32 noch einen Punkt.
Die Leistung in der zweiten Halbzeit zeigte auf, welches Potenzial im Endinger Team steckt und was möglich wäre, wenn es über die volle Spielzeit ausgeschöpft würde. Aber der Reihe nach.
Nach einer zögerlichen ersten Hälfte und einem 6-Tore Rückstand zur Pause, rauften sich die Surbtaler zusammen und starteten eine grosse Aufholjagd. So kam es am Schluss zu einem Hitchcock-Final, bei dem es die Endinger in den eigenen Händen hatten, die zwei Punkte nach Hause zu holen. Im letzten Angriff agierte man aber zu hektisch und musste sich mit einem Unentschieden begnügen.
Die Gäste starteten nervös in die Partie. Obwohl man die bittere Erfahrung gegen den TV Solothurn vergessen machen wollte, knüpfte man genau dort an, wo man vor einer Woche aufgehört hatte. Technische Fehler und Fehlwürfe führten nach vier Spielminuten bereits zu einem 0:2 Rückstand. Nach weiteren fünf Minuten konnten dann aber Lukas Riechsteiner mit zwei Treffern und Rok Maric mit weiteren drei Toren den Ausgleich zum 5:5 bewerkstelligen.
In der Folge gelang es dem Seeklub, angeführt von seinem Topskorer Mathias Müller (12 Treffer), den Abstand stetig zu vergrössern und bis zur Pause auf 18:12 davonziehen. Die Endinger fanden in dieser Phase kein probates Mittel im Angriff und der Zugriff auf die gegnerischen Angreifer gelang viel zu selten.
Die Frage war, ob es den Endingern in der zweiten Halbzeit gelingen würde, das Ruder herum zu reissen. Die Antwortet lautete: ja. Lars Gross kam neu ins Tor und startete gleich mit einer gelungen Parade gegen Nishida Yuki, den Japaner im Dienst von Handball Stäfa. Nun war es an Jannis Schneider am linken Flügel, dem bis zur 40. Minute vier sehenswerte Treffer für sein Team gelangen.
Bis zum Spielende sollte er auf sieben Tore aus acht Versuchen kommen, was für einen 17-jährigen Spieler wahrlich keine schlechte Quote ist. Das ganze Team von Handball Endingen zeigte jetzt, dass es auch anders kann. Da wurde angefeuert, füreinander gekämpft und es wuchs die Überzeugung, dass man das Spiel trotzdem noch gewinnen kann. Die Aargauer lancierten eine grossartige Aufholjagd und konnten in der 46. Minute durch Rok Maric das erste Mal zum 27:27 ausgleichen.
Nino Grzentic glich rund eineinhalb Minuten vor Schluss zum 32:32 aus. Im Gegenangriff stieg Rok Maric in der Verteidiung zu hart ein und kassierte Zwei-Minuten-Strafe - Vorteil Stäfa. Den folgenden Strafwurf wehrte der spätere Bestplayer Gross (37%) mirakulös ab – Vorteil Endingen. Es blieben nun noch 59 Sekunden, in denen Endingen mit einem Mann weniger, den Siegtreffer erzielen anstrebte. Trainer Majeri nahm ein Time-out und gab seinen Spielern letzte Hinweise. Mit leerem Tor, dafür ausgeglichener Anzahl Feldspieler, versuchten die Surbtaler sich für ihren Kampfgeist mit zwei Punkten zu belohnen - was nicht gelang.
Nun muss der Fokus darin liegen, die Fehler weiter zu minimieren und mit Selbstvertrauen in die nächsten Spiele zu gehen. Kommenden Samstag (17.15 Uhr) treten die Surbtaler auswärts gegen den TV Birsfelden an. (az)
Stäfa - Endingen 32:32 (18:12)
Stäfa Frohberg. 550 Zuschauer. - SR: Arthur Brunner, Morad Salah. - Endingen: Dario Ferrante, Lars Gross; Lukas Riechsteiner (2), (1), Seya Grau, Christian Riechsteiner (2), Jannis Schneider (7), Marco Giovanelli (2), Rok Maric (5), Nino Grzentic (8), Yves Mischler, Justin Larouche (4), Ivan Koncul (1). - Bemerkungen: Noah Grau, Leandro Lüthi, Yannick Mühlebach (alle verletzt), Filip Begic (krank), Olufemi Onamade (gesperrt).