48 Kulturprojekte erhalten im 4. Quartal 2021 einen Beitrag
oder eine Defizitgarantie aus dem Swisslos-Fonds. Darunter befinden sich auch Zurzibieter Vereine und Veranstalter.
Das Wasserrad, das die 1607 erbaute Mühle Böttstein zum Laufen brachte, dürfte das grösste seiner Art in Europa sein. Seit 1973 steht die Getreidemühle im historischen Gebäude still – und mit ihr auch das imposante Rad mit zehn Metern Durchmesser. Das soll sich nun ändern: Ein Zurzibieter Verein möchte das Grundstück in Böttstein mit der Unteren Mühle kaufen und damit gleich mehrere kulturhistorische Schätze für die Nachwelt retten.
Die Ambitionen sind gross: Der Verein «Kultur am Mühlebach Böttstein» möchte nicht nur das imposante Wasserrad der Mühle Böttstein vor dem Zerfall retten und wieder zum Laufen bringen, sondern die angrenzende Mühle und später auch die Bäckerei neben an wieder in Betrieb nehmen. Dabei sollen die historischen Schätze in einem überregionalen Kulturzentrum erlebbar sein.
Dafür braucht es Geld: 1,04 Millionen Franken, um das Kaufrecht für das Grundstück mit den Gebäuden auszuüben, und rund 600’000 Franken für Erneuerungen sowie Renovationen.
Insgesamt 300’000 Franken werden als Eigenmittel benötigt, um die Finanzierung des Liegenschaftkaufs mittels Hypothek sicherstellen zu können. Der Verein sucht nun eifrig nach Gönnern – und hat dazu auch bei Böttstein und den umliegenden Gemeinden angeklopft. Und das mit Erfolg: Der Erwerb des 5000 Quadratmeter grossen Grundstücks in unmittelbarer Nähe zum Schloss Böttstein kommt vor die Einwohnergemeindeversammlung in Böttstein. Der Gemeinderat wird einen Antrag für eine Unterstützung von 150’000 Franken vorlegen.
Diese Unterstützung ist geknüpft an ein Vorkaufsrecht für die Gemeinde und dass die jeweiligen anderen Geldmittel von Kreditgebern und Kulturförderprogrammen wie dem Swisslos-Fonds in entsprechender Höhe gesprochen werden. Dies ist nun geschehen.
48 Kulturprojekte erhalten im 4. Quartal 2021 einen Beitrag
oder eine Defizitgarantie aus dem Swisslos-Fonds, wie der Kanton mitteilt. Der Regierungsrat fördert mit dieser Unterstützung ein
vielfältiges kulturelles Leben im Kanton Aargau. Darunter befindet sich auch der Verein Mühlebach Böttstein, der 500'000 Franken erhält.
Unterstützt wird auch ein neuer Kulturführer, der sich am jüdischen Kulturweg orientiert und über die einzelnen historischen Orte des Surbtals und die heute noch intakten Gebäude informiert. Für die Publikation "Was Sie schon immer wissen wollten. Das Zusammenleben von Christen und Juden in den aargauischen Dörfern Endingen und Lengnau" erhält der Werd & Weber Verlag 35'000 Franken. Die geplante Publikation ist ein eigenständiges Produkt des Verlags, der Jüdische Kulturweg Endingen Lengnau ist nicht daran beteiligt.
Auch liefert der Kulturführer, der im Frühjahr 2022 erscheint, zusätzliche Informationen über das «nicht Sichtbare» wie Bräuche, Geschichte, Religion und Bildung. Er zeigt Parallelen zwischen jüdischen und christlichen Traditionen auf und stellt Bezüge zur Vergangenheit und Gegenwart her.
25'000 Franken erhalten die Organisatoren des 32. Nordwestschweizerisches Jodlerfest, das vom 10.
bis 12. Juni 2022 in Bad Zurzach stattfindet. (dws)