Mellikon will den Spielplatz in der Badi aufwerten. Da die finanzielle Situation der Gemeinde unterdessen angespannt ist, sucht eine Arbeitsgruppe Privatpersonen und Unternehmer, die das Projekt unterstützen.
Im September fuhren riesige Bagger auf, um das «Meieried» in Mellikon in ein Naturschutzgebiet zu verwandeln. Die neue Aue könnte dereinst zu einem Ausflugsziel im Zurzibiet werden wie die Aue «Chly Rhy».
Gleich nebenan in der Badi sollen auch bald die Bagger auffahren, wenn auch etwas kleinere: Die Gemeinde möchte das Schwimmbad-Areal aufwerten mit einem neuen Spielplatz. Die Raiffeisenbank Surbtal-Wehntal unterstützt das Projekt mit 15'000 Franken. Nun sucht die Arbeitsgruppe weitere Sponsoren.
Denn auf dem Platz, wo sich heute eine Kletterstange, ein Reck und eine Weitsprunganlage befinden, hat die Arbeitsgruppe ambitionierte Pläne: Sie möchten eine Tarzanbahn, also eine längere Seilbahn mit einem mehre Meter langen Stahlseil, zwei Bodentrampolins, eine Kletterwand, Schaukel und Rutschbahn erstellen. Kostenpunkt für das Material: rund 80'000 Franken.
«Träumen kann man immer», sagt Gaël Fuchs, Präsident der Arbeitsgruppe Spielplatz Badi Mellikon, die der Gemeinderat einberufen hat. Denn ob alles auch umgesetzt werden kann, ist noch unklar: Aufgrund der finanziell angespannten Lage kann die Gemeinde das Vorhaben nicht wie ursprünglich vorgesehen finanziell unterstützen.
Zur Erinnerung: Mit der Fusion von acht Rheintaler Gemeinden zu Zurzach ist der Gemeindeverband Verwaltung2000 aufgelöst worden. Mellikon, das als einzige Verbandsgemeinde die Fusion ablehnte, musste die Zusammenarbeit in den Bereichen Verwaltung, Schule und Feuerwehr neu regeln, weshalb die Kosten dafür um rund 20 Prozent gestiegen sind, was wiederum eine Steuererhöhung zur Folge haben könnte.
Das Spielplatz-Projekt wird nun mit Fronarbeit und Sponsorenbeteiligungen von Privaten und Unternehmen umgesetzt. «15'000 Franken sind schon ein guter Start, aber leider kommt man damit nicht sehr weit», so Gaël Fuchs.
Also hat die sechsköpfige Arbeitsgruppe bestehend aus Eltern und Grosseltern Unternehmen im Dorf und der Region angeschrieben. Und das mit Erfolg: Die Steinbruch Mellikon AG hat zugesagt, die Kalksteine für die Kletterwand im Wert von 15'000 Franken zu spenden. «Diese Steine werden der Blickfang sein», sagt Gaël Fuchs.
Die Stiftung Pro Mellikon sprach zudem einen Beitrag von 7500 Franken und fungiere nun sozusagen als «Gotti» der Tarzanbahn. Und auch mehrere Unternehmen erklärten sich innert weniger Tage bereit, das Spielplatz-Projekt zu unterstützen.
«Wir sind zuversichtlich, dass wir dadurch nebst Tarzanbahn, Kletterwand und Bodentrampolins auch die Rutschbahn und die Schaukel realisieren können», sagt Gaël Fuchs. Je nach vorhandenen Mitteln könnten noch weitere Elemente dazu kommen, beispielsweise ein Klettergerüst an den bestehenden Säulen oder eine 360-Grad-Schaukel.
Während den Sommermonaten kann der Spielplatz auf dem Gelände des Freibades von den Badi-Besuchern genutzt werden. Das Freibad ist seit der Coronapandemie nur noch mit einem Badge zugänglich, um die Anzahl Badegäste kontrollieren und somit das Schutzkonzept einhalten zu können.
Damit der Spielplatz aber auch von Herbst bis Frühling zugänglich ist, will die Arbeitsgruppe den hinteren Teil der Badi mit einem Zaun abtrennen, so dass der Platz durch einen Hintereingang betreten werden kann. «Mir war persönlich sehr wichtig, dass der Spielplatz ganzjährig genutzt werden kann», sagt Gaël Fuchs. So ist der Platz, sofern die Badi geschlossen ist, auch für Benutzerinnen und Benutzer des Picknick- und Grillplatzes zugänglich, den der Kanton zusammen mit der Auenrenaturierung im Meieried direkt neben der Badi erstellt.
Möglicherweise wird die Zugänglichkeit nach der Pandemie nochmals erweitert, wenn die Zutrittskontrolle der Badegäste wieder entfällt. «Unser Ziel ist, dass der Spielplatz rund ums Jahr für alle zu jederzeit zugänglich ist.»
Die Baubewilligung für das gesamte Projekt ist bereits erteilt. Läuft alles nach Plan, wird der Spielplatz im kommenden Sommer mit einem Spielevent eingeweiht werden.