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Die Kleindöttinger Trampolingruppe «Wallscrapers» ist im Halbfinal der SRF-Sendung «Die grössten Schweizer Talente». Die Gruppe will mit Salti und Schrauben bis unter die Decke die Zuschauer begeistern.
Sie lassen sich furchtlos fallen. Spicken sich gegenseitig bis fast an die Decke. Gehen senkrechte Wände hoch, als hätten sie von Spiderman persönlich gelernt. Machen Salti und Schrauben. Dazwischen liefern sie sich komödiantische Hahnenkämpfe.
Juror DJ Bobo zeigt vor Begeisterung alle seine Zähne. In den Augen von Christa Rigozzi spiegelt sich eine Mischung aus Angst und Faszination. Gilbert Gress haben sie überzeugt.
Sven Epiney fühlt sich wie im «Cirque du Soleil» – von der Turnverein-Kluft einmal abgesehen. Viermal Ja von der Jury. Die Kleindöttinger Trampolingruppe «Wallscrapers» ist im Halbfinal der Sendung «Die grössten Schweizer Talente» von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Das war am 21. März.
Vor dem Halbfinal heute Abend trainieren die Turner in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen. Noch sind die Zuschauerränge und die vier Jurystühle leer. Am Abend werden aber etwa tausend Zuschauer und ein Vielfaches an Fernsehzuschauern den Halbfinal live mitverfolgen. Es wird der erste Auftritt der «Wallscrapers» vor einem so grossen Publikum. Da freuen sich die Trampolintalente natürlich umso mehr, dass über hundert Freunde und Bekannte anreisen, um sie zu unterstützen.
Die «Wallscrapers» kennen sich seit ihrer Jugend. Die drei Frauen und sechs Männer sind alle im Turnverein Eien-Kleindöttingen aktiv und teilen ihre Leidenschaft fürs Trampolin.
Unter ihnen sind ehemalige Kunst- oder Geräteturner oder schlicht von Natur aus talentierte Trampolinspringer. Der Umgang miteinander ist vertraut. Es wird viel gelacht.
Dass die Turner neben der Begeisterung für den Sport eine Freundschaft verbindet, ist offensichtlich. «Die ‹Wallscrapers› sind für mich wie eine zweite Familie», bringt es Julian Hartmann, einer der Turner, auf den Punkt.
Trotz grosser Vorfreude auf die kommende Woche gibt es auch Dinge, die den «Wallscrapers» Sorgen bereiten. Das Lampenfieber gehört nicht dazu. «Ich bin froh, treten wir als Gruppe auf. Alleine auf dieser grossen Bühne sähe das bestimmt anders aus», sagt Tobias Ernst, der Trainings-Leiter.
Lampen spielen aber durchaus eine Rolle: Die vielen Scheinwerfer auf der Bühne sorgen nämlich nicht nur für das richtige Licht, sondern heizen auch entsprechend ein. «Je näher wir ihnen kommen, desto heisser wird es», sagt Ernst. In dieser Hitze zu turnen, werde bestimmt eine Herausforderung. Das wird der Truppe bereits während der Probe in der leeren Halle klar.
Dann wäre da noch die kritisierte Turnverein-Kluft. Diese wird heute Abend ausgewechselt. Das SRF habe ihnen ein neues Turn-Tenue organisiert. «Es ist uns aber wichtig, dass wir als Turner erkennbar bleiben. Das sind wir schliesslich», betont Ernst.
Sie möchten die Zuschauer denn auch mit ihrem turnerischen Talent überzeugen. Dass ihnen das gelingt, ist wichtig: Die Zuschauer müssen für ihren Favoriten anrufen, damit dieser den Einzug in den grossen Final schafft.
«Wir verzichten bewusst auf allzu viel Werbung. Wer uns toll findet, soll anrufen», sagt Ernst. Auch über die Konkurrenz machen sie sich wenig Gedanken. Es sei sowieso schwierig, die Kandidatinnen und Kandidaten miteinander zu vergleichen. «Da sind Sänger, Performer, und Tänzer – alles Talente in ihrem Gebiet», sagt Ernst.
Damit die Choreografie sitzt, geht es jetzt vom Sofa im Backstage-Bereich ab auf die grosse Bühne. Sofort sind die Turner in ihrem Element. Es folgen Salti, Schrauben und Sprünge bis unter die Decke. Als Zuschauer sorgt man sich um die Lampen, die dort hängen. Nicht wegen der Hitze.
Der Halbfinal live aus der Bodensee-Arena in Kreuzlingen heute Samstag, 4. April um 20.10 Uhr auf SRF 1.