Fisibach lässt wegen der Corona-Auflagen auswärtige Freibad-Besucher aussen vor. Berechtigt oder verfehlt? Die Reaktionen von anderen Badi-Betreibern im Bezirk sind eindeutig.
Die Meldung sorgte für Aufsehen. Die Gemeinde Fisibach gewährt mit dem Saisonstart am 29. Mai nur noch der einheimischen Bevölkerung sowie den Unterhaltszahlern aus Bachs und Weiach Einlass in ihr Freibad. Als Begründung nennt der Gemeinderat den zunehmenden Ansturm von auswärtigen Gästen in den vergangenen Jahren und – die Corona-Bestimmungen des BAG’s (die AZ berichtete). In Fisibach sind aktuell nur 50 Personen gleichzeitig auf der Anlage erlaubt.
Die verordneten Schutzkonzepte zwingen auch die anderen Freibäder zu Abstrichen und Anpassungen. Laut dem Bund ist eine Person pro zehn Quadratmeter erlaubt. Zudem gilt grundsätzlich ausserhalb des Wassers Maskenpflicht, dort wo die Abstände von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden können. Ausserdem haben die meisten Badis spezifiziert, dass in öffentlich zugänglichen Innenräumen, wie beispielsweise im Eingangsbereich, in den sanitären Anlagen und Garderoben ebenfalls eine Maske getragen werden muss.
Mit seinen Massnahmen steht Fisibach im Zurzibiet alleine da, wie eine Umfrage zeigt. «Wir verfolgen eine andere Strategie», sagt Monika Dietsche, Betriebsleiterin des Regibads in Bad Zurzach. «Bei uns gilt die Devise: ‹First come, first serve›.» Sie halte nichts davon, irgendwelche Personen beim Eintritt zu bevorteilen – etwa Abo-Inhaber. Oder auf der anderen Seite Risiko-Gruppen, wie im vergangenen Jahr verschiedentlich gefordert, den Eintritt zu verweigern.
Rund 500 Leute haben im Regibad auf diese Saison hin eine Dauerkarte gelöst. «Diese zu bevorzugen, wäre ein völlig falsches Signal», findet Monika Dietsche. Zumal es im letzten Sommer trotz reduzierter Kapazität selten zu grösseren Engpässen am Eingang gekommen sei. Im Regibad sind nach den aktuellen Bestimmungen 650 Personen gleichzeitig erlaubt.
Auch in Klingnau gibt es für Einheimische oder Abonnenten (rund 300) keine Privilegien. «Das würde bei den Gästen nicht gut angekommen», ist Badmeister Urs Zimmermann überzeugt. In der Badi im Unteren Aaretal sind gegenwärtig 900 Besucher aufs Mal erlaubt. Die Zahl sei wegen des schlechten Wetters bisher aber nicht annähernd erreicht worden, sagt Zimmermann. Am bisher schönsten Tag, dem Muttertag, waren rund 300 Personen anwesend. Was Klingnau und Fisibach aber gemein haben: Die meisten Gäste kommen aus dem Ort selber.
Das gilt auch für das Freibad in Endingen. «Unsere Situation lässt sich mit jener in Fisibach nicht eins zu eins vergleichen», sagt Badmeister Marcel Keller. In Fisibach sind weniger Besucher erlaubt. «Wir können gegenwärtig 280 Personen ins Bad lassen.» Diesen Wert habe man aufgrund der widrigen Witterungen seit der Eröffnung noch nicht erreicht, so Keller. Am Frequenzen stärksten Tag waren 177 Badehungrige anwesend.
Dennoch sieht man in der Surbtaler Gemeinde keinen Anlass, sollte es zu Überkapazitäten kommen, Einheimische oder Saisonkarten-Inhaber zu bevorteilen respektive andere zu benachteiligen.