Investoren hatten einst Millionen investiert. Das Ziel: In Bad Zurzach auf dem Sodi-Areal in einer Fabrik Biotreibstoff herzustellen. Jetzt ist klar: Die Green Bio Fuel AG ist Konkurs.
2007 präsentierten Investoren in Bad Zurzach ambitionierte Pläne: Sie wollten Biotreibstoff produzieren. Seit längerer Zeit war es ruhig um die Green Bio Fuel (GBF). Jetzt ist klar: Die Firma ist in Konkurs gegangen, wie dem Amtsblatt zu entnehmen ist. Seit 2018 war Green Bio Fuel nicht mehr tätig, sagte der einzig verbliebene Verwaltungsrat gegenüber dem «Regionaljournal» von Radio SRF. Mitarbeiter hatte die Firma keine mehr.
Auf dem Papier hat die Aktiengesellschaft noch einen Wert von 3 Millionen Franken. Geld sei aber keines mehr vorhanden, so der Verwaltungsrat. Das sei für die Projektentwicklung verwendet worden. Er habe die Firma übernommen, als das frühere Management aufgegeben hatte. Das grösste Problem sei gewesen, dass man die nötigen Nachweise zum Inhalt von Biodiesel nicht habe erbringen können. Denn selber produziert hat die Firma nie. Eine Zeit lang importierte sie aus dem Ausland.
Die Geschichte der Green Bio Fuel war von Beginn an wechselhaft: 2009 hatte der Gemeinderat von Bad Zurzach die Baubewilligung für die Anlage erteilt. Der Spatenstich für das damalige 80-Millionen-Projekt war im Januar 2012. Nach wenigen Monaten wurde allerdings ein Baustopp verhängt, weil die GBF eine Projektänderung vornahm. Man wollte anfangs Biodiesel aus Raps und der afrikanischen Ölpflanze Jatropha herstellen.
Später schwenkte die Firma um auf die Verwertung von Altfetten, unter anderem Speiseöl. Die Bewilligung deckte diesen Fall nicht ab. Zudem befürchteten die Behörden, dass das neue Verfahren Emissionen verursacht – kurz: dass es stinkt. Nach Gesprächen erklärte sich die GBF bereit, auf die Verarbeitung von tierischen Fetten zu verzichten.
Ende 2015 hatte die Firma eine ausgediente Produktionsanlage gekauft, um sie in Bad Zurzach zu errichten. Ab Frühjahr 2016 sollten jährlich bis zu 120’000 Tonnen Biodiesel produziert werden. Diese Pläne sind nun Geschichte.