Mazda CX-5 Vergleich
Was gehört unter die Haube?

Der neue Mazda CX-5 als Benziner und als Diesel im Test. Welcher Motor passt besser zum SUV?

Philipp Aeberli
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Mazda CX-5

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SUV sind einer der gewichtigsten Gründe für den immer noch anhaltenden Erfolg des Dieselmotors. Denn gerade in schweren Allradlern ist der Selbstzünder mit seinem bulligen Drehmoment und vergleichsweise geringen Verbrauch oft die erste Wahl. Hinzu kommt, dass der Diesel in Sachen Laufruhe und, allen Unkenrufen zum Trotz, auch bei den Emissionen in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht hat.
Der Mazda CX-5 allerdings zählt zu den Leichtgewichten unter den SUV, die Basisversion wiegt deutlich unter 1500 Kilo, was für ein SUV mit 4,55 Metern Länge beachtlich ist. Da drängt sich die Frage auf, ob es denn wirklich unbedingt ein Diesel sein muss oder ob ein moderner Benziner in diesem Umfeld nicht genauso gut funktionieren kann. Im Falle des CX-5 ist diese Frage erst recht interessant, da die Japaner ohnehin eigene Wege gehen, wenn es um die Motorentechnologie geht. Von extremem «Downsizing», also starker Verkleinerung des Hubraums in Verbindung mit einem Turbolader, hält man hier wenig. Stattdessen setzt man auf vergleichsweise viel Hubraum. Der Benziner verzichtet ganz auf Turbolader, während der Diesel mit vergleichsweise moderatem Ladedruck fährt. Dies soll den Verbrauch nicht nur auf dem Prüfstand, sondern vor allem auch im Alltag auf der Strasse tief halten. Gleichzeitig wollen die Motoren mit gleichmässiger Leistungsentfaltung überzeugen. Beides gilt es im Test zu beweisen, sowohl für den derzeit stärksten Benziner im Mazda CX-5, den Skyactiv-G mit 194 PS, als auch für den Top-Diesel mit 175 PS.

Mazda CX-5

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Leichtigkeit fällt auf
Seinen Gewichtsvorteil gegenüber den Konkurrenten in seiner Liga merkt man dem CX-5 schnell an. Nicht nur in Kurven, wo der CX-5 leichtfüssig und agil wirkt, sondern auch, wenn es vorwärts gehen soll. Natürlich ist der japanische SUV kein Sportwagen. Sowohl Benziner als auch Diesel brauchen für den Spurt auf 100 km/h rund neun Sekunden. Für den Alltag ist dies völlig ausreichend, zumal sich die Motoren überraschend kräftig anfühlen, da sie sehr souverän zu Werke gehen. Dies gilt vor allem für den Benziner, der mit 6-Gang-Automatik und Allradantrieb zum Test antritt.
Mit 2,5 Litern ist der Mazda-Motor ein wahrer Hubraum-Riese unter den modernen Vierzylindern. Das maximale Drehmoment des Saugmotors liegt bei 258 Nm bei 4000 Umdrehungen, was im Umfeld von modernen Turbo-Triebwerken, die schon knapp über Standgas regelrechte Drehmomentberge freisetzen, fast schon schwächlich. Auf dem Papier zumindest. Auf der Strasse wirkt der Benziner geradezu kräftig, da er seine Kraft linear und unvermittelt abgibt. Das fällt vor allem in Verbindung mit der geschmeidig und unauffällig schaltenden 6-Gang-Automatik auf. Die Automatik hält die Drehzahl tief und lässt das Drehmoment gut zur Geltung kommen. So lässt sich der CX-5 sehr geschmeidig und flüssig fahren. Das schlägt sich schlussendlich auch im Verbrauch nieder. Die vom Werk versprochenen 7,1 l/100 km wirken vielleicht nicht rekordverdächtig sparsam, doch der Wert ist auch im Alltag reproduzierbar. Abschnittsweise sind auch Verbräuche von weniger als
7 l/100 km möglich. Für ein SUV mit Benzinmotor in dieser Grössenklasse mit bis zu 1620 Litern Kofferraum ist das absolut in Ordnung.

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Oder doch ein Diesel?
Für den Diesel nennt Mazda einen Normverbrauch von 5,4 l/100 km. Da Diesel eine höhere Energiedichte hat als Benzin, entspräche dies in Bezug auf die Co2-Emissionen einem Benzinverbrauch von 6,2 l/100 km. Auf dem Papier ist der Selbstzünder also klar sparsamer. Auch, weil er mit einer
6-Gang-Handschaltung zum Test antritt. Und auf der Strasse?
Hier fällt zuerst einmal das deutlich höhere Drehmoment bei tiefen Drehzahlen auf. Bis zu 420 Nm schafft der 2,2-Liter. Allerdings wirkt die Leistungsentfaltung etwas weniger harmonisch als beim Benziner. In Verbindung mit der Handschaltung lässt sich dies aber gut kaschieren. Auch wenn der hubraumstarke Selbstzünder für einen Diesel sehr ruhig und geschmeidig läuft, kann er in dieser Hinsicht nicht ganz mit dem Benziner mithalten.
Dafür kann er aber beim Verbrauch einen Vorteil einfahren. Im Alltag kommt er auf 6,2 l/100 km – fast ein Liter weniger als der Benziner. Einen finanziellen Vorteil beschert das aber nur Vielfahrern. Wer weniger als
30 000 Kilometer im Jahr fährt, dürfte mit dem Benziner besser bedient sein, zumal er etwas mehr Komfort bietet.
Der Benziner mit 194 PS und 6-Gang-Automat kostet ab 45 600 Franken; für den Diesel mit Handschaltung sind es 46 300 Franken. Allradantrieb ist bei beiden Motorisierungen Standard.