Altlasten
Teure Sanierung des Basler Walkeweg Areals

Die ehemalige Kiesgrube beim Dreispitz muss bis zu einer Tiefe von 12,5 Meter wieder ausgegraben werden. Der Kanton hat dafür 35 Millionen Franken bereitgestellt.

Christian Mensch
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Das Walkeweg-Areal: Entwicklungs- und Problemgebiet in einem.

Das Walkeweg-Areal: Entwicklungs- und Problemgebiet in einem.

Planungsamt Bs / BLZ

Das Erschrecken war gross. Im Rahmen der Vorbereitung für das neue Wohnquartier Walkeweg am Rande des Basler Dreispitz kam eine massive Altlastenbelastung zum Vorschein. Die ehemalige Kiesgrube war in den Jahren bis 1960 offenkundig nicht nur mit unproblematischem Schotter gefüllt worden. Mehr noch: Nicht nur im tiefen Untergrund lauerten Altlasten, auch die obere Humusschicht war schadstoffdurchseucht – und doch haben auf ihr über Jahre die Dreispitz-Familiengärtner ihren Salat aufgezogen.

Im Juni 2017 schlug die Stadtgärtnerei aufgrund einer Zusatzuntersuchung des Geotechnischen Instituts Alarm: Der Boden sei unter anderem mit Blei vergiftet, die Familiengärtner sollen auf Hochbeete umstellen. Für die Sanierung machte die Regierung eine Rückstellung von 19,5 Millionen Franken und einen Abschreiber auf den Wert des Areals um 700000 Franken.

Der Auftrag an die Sanierung ist vergeben

Ende 2020 wurden die Familiengärten definitiv aufgelöst. Weitere Untersuchungen des Untergrunds brachten das ganze Ausmass der Verunreinigung zu Tage: Bis zu einer Tiefe von 12,5 Meter und damit teilweise bis zur Felsschicht finden sich in der Aufschüttung Schadstoffe in einer Dichte über den Grenzwerten. Still erhöhte die Regierung die Rückstellung auf insgesamt 35,1 Millionen Franken, was die beiden Oberaufsichtskommissionen des Grossen Rates in ihren letztjährigen Berichten mit einem gewissen Erstaunen feststellten.

Gut 20 Millionen Franken davon wurden nun im Rahmen einer Submission freigegeben, wie aus einer Publikation hervorgeht. Die spezialisierte Firma Eberhard Recycling räumt das Areal von den Schrebergärten und saniert den Boden. 130000 Kubikmeter Material müssen abtransportiert werden, 53000 Kubikmeter werden mit neuem Material wieder aufgefüllt. Ab 2023 soll mit dem Bau des Quartiers begonnen werden.