«Em Bebbi sy Jazz» – das ist für viele der erste Freitagabend nach den grossen Sommerferien. Noch sind die Koffer nicht vollständig ausgepackt, die Gedanken noch nicht ganz im Alltag angekommen. Und man hat Lust auf einen leichten Musikabend im Freien. Da kommt dieser Event eben recht: Beim «Bebbi-Jazz» lässt sich Jazzmusik verschiedenster Stile von über 30 Bühnen herab geniessen – umsonst und meist draussen: am nächsten 16. August bereits zum 36. Mal.
Das traditionelle Basler Sommer-Jazzfestival mit dem etwas ältlichen Titel zieht mittlerweile jedes Jahr über 70 000 Besucherinnen und Besucher an und bietet ihnen für einen Abend so ziemlich alles, was sich unter Jazz verstehen lässt. Da sind auf den Plätzen und in den Gassen nicht nur traditioneller New- Orleans-Jazz, Dixieland und die Klänge von durchmarschierenden Brass Bands für eher ältere Semester zu hören – da erklingen auf kleinen und grossen Bühnen auch zeitgenössischer Jazz, Funk, Reggae, Blues und Soul.
Seit einigen Jahren setzen sich die Organisatoren neben dem Hauptprogramm einen Schwerpunkt, wenn sie ihre Bands samt ihren Musikern und Musikerinnen engagieren. In den letzten Jahren waren das verschiedene Stilrichtungen wie Manouche oder Latin. Dieses Jahr, wie OK-Präsident Peter Eichenberger gestern vor den Medien sagte, möchte man das Thema «Tanz» hervorheben. Der «Bebbi-Jazz», der nun auch mit frischem Logo und neuen Auftritt in Internet und sozialen Medien aufwartet, lädt diesmal zum Tanz.
Besonders rhythmusorientierte, tanzbare Musik wird also an fünf Spielorten – Marktplatz (etwa mit «Pat’s Big Band»), Stadthaus («The Moody Tunes»), Schmiedenhof , Rümelinsplatz («James Brown Tribute Band», «Pedestrians») und Storchenterrasse («Brainchild») – geboten. Und das wiederum für Jazzfans unterschiedlicher Couleur: vom klassischen Standard über den Rock ’n’ Roll bis zum Auftritt eines Singer-/Songwriters mit Gitarre. «Der Platz vor den grossen Bühnen soll diesmal ganz dem Publikum gehören», versprechen die Organisatoren.
An Anfang stand die Idee von «Bebbi-Jazz», die sommerliche Grossbasler Innenstadt mit Jazz-Klängen zu beleben und den regionalen Bands eine Plattform zu bieten. Eine bewährte Formel, sofern das Wetter mitmacht: So werden arrivierte Jazzbands auch diesmal neben talentierten Newcomern zwischen Fischmarkt und Barfüsserplatz aufspielen. Ermöglicht wird das Ganze durch Sponsorenbeiträge und das eher tiefe Budget von etwas über 350 000 Franken; alle Bands erhalten dieselbe Gage, sagen die Verantwortlichen.
Ausser den über 70 Formationen, Gruppen und Interpreten des Jazzfestivals sind auch einige Streetbands und Chöre mit dabei. So wird zum Beispiel auch der 175-jährige «Chorverband des Bezirks Arlesheim» am Festival seinen Auftritt haben. Sein Liederprogramm in der Leonhardskirche will der Chor mit einem Aufgebot von 175 Stimmen vorstellen. Tatsächlich: Die Grenzen vom Jazz zu anderen Musikrichtungen werden an jenem sommerlichen Freitagabend ziemlich offenstehen.
«Em Bebbi sy Jazz» Freitag, 16. August 2019, ab 18 Uhr. Programm und Infos: www.embebbisyjazz.ch