Alte Bausubstanz mit neuem Leben zu füllen, hat Charme und Berechtigung. Aber nicht zu jedem Preis, wie das Beispiel des Basler Musical Theaters zeigt.
Die Flutung des Musical Theaters in ein Olympia-Schwimmbecken soll Basel-Stadt an die 80 Millionen Franken kosten. Dies kommuniziert die Basler Regierung in einem Nebensatz, um im Hauptsatz zu betonen, dass es unvernünftig wäre, mit der gleichen Summe das Musical Theater als Kulturstätte zu erhalten.
Dass es eine angedrohte Schliessung braucht, um das Musical Theater in der Stadt überhaupt zum Gesprächsthema zu machen, ist ein starkes Indiz dafür, dass sich eine solche Grossinvestition nicht legitimieren lässt. Doch weshalb es im Umkehrschluss vernünftig sei, für dieses Geld in die alte Hülle eine Schwimmhalle zu bauen, erschliesst sich nicht.
Es scheint, als hätte die Basler Regierung angesichts der grossen Beträge, mit denen in den vergangenen Jahren staatliche Infrastrukturen erneuert wurden (Theater, Kunstmuseum, St.Jakobshalle) die Relationen verloren.
Es ist zwar löblich, alte Bausubstanz erhalten zu wollen, und es hätte zweifellos Charme, in einer Messe-Musical-Halle zu schwimmen. Wenn sich jedoch zum allenfalls halben Preis am gleichen Ort in einem zweckdienlichen Bau ein neues Schwimmbad errichten lässt, dann ist alles andere einfach nur: unvernünftig.