Münchenstein
Schutz light für Gartenstadt

Hauptthema der Münchensteiner Generalversammlung vom Mittwoch war die Mutation Schutz- und Schonzonenplanung. Die Hausbesitzer der Gartenstadt sträubten sich gegen die Mutation. Allerdings konnte man sich auf einen Kompromiss einigen.

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Die Mutation Schutz- und Schonzonenplanung liess die Emotionen hoch gehen. (Symbolbild)

Die Mutation Schutz- und Schonzonenplanung liess die Emotionen hoch gehen. (Symbolbild)

Sabine Kuster

«Unsere Gemeinde ist von einem Schutz- und Schonzonenvirus befallen.» So lautete eines der vielen, von Applaus begleiteten Voten an der Münchensteiner Gemeindeversammlung vom Mittwoch. Anlass für die Emotionen war die Mutation Schutz- und Schonzonenplanung. Diese legt fest, welche Objekte kommunal unter Schutz gestellt werden und wie stark dieser Schutz ausfällt.

Nebenbauten in den Gärten bleiben erlaubt

Widerstand kam von den Hausbesitzern aus der Gartenstadt, die unter Schutz gestellt werden soll. Die Siedlung, erbaut im Heimatstil zu Beginn des 20. Jahrhunderts, umfasst 36 Häuser. Der Name Gartenstadt kommt nicht von ungefähr – die Reihenhäuser haben Schmuckgärten an der Vorder- und Nutzgärten an der Hinterseite, sowie einheitliche Fassaden. Die Mutation sei ein Kompromiss zwischen privatem und öffentlichem Interesse.

Letzteres liege darin, dass «wir unsere Gemeinde auch in zehn oder 20 Jahren noch erkennen», sagte ein Votant. Gemeinderat Daniel Altermatt sagte zu den Gartenstadtbewohnern: Die Gemeinde entschädige die zusätzlichen Kosten, die durch die Unterschutzstellung entstehen.

Auf Widerstand stiess die Bestimmung, wonach der Anblick der Fassaden nicht durch Kleinbauten in den Vorgärten gestört werden sollte. Nach langer Debatte und Anträgen wurde einer abgeschwächten Version zugestimmt: So bleiben einstöckige Nebenbauten in Gärten erlaubt, auch Sichtschutz und Solaranlagen sind gestattet. Zudem haben die Bewohner Spielraum bei der Erhöhung der Dächer. Gegen den Beschluss kann das Referendum ergriffen werden. (car)