Die Gemeinde am Dorneckberg hat keine Baukommission mehr und wird vom Kanton Solothurn zwangsverwaltet. Nun scheinen die Weichen für eine Rückkehr zur Selbstbestimmung gestellt.
Der Einsatz der Sutter Ingenieur- und Planungsbüro AG in Seewen könnte bald vorbei sein. Im Januar soll das Unternehmen aus Arboldswil die Geschäfte an eine neue Baukommission übergeben. Seit fast einem Jahr ist die Kommission handlungsunfähig, weshalb der Kanton Solothurn einschritt und die Profis aus dem Oberbaselbiet einsetzte.
Unstimmigkeiten im Gemeinderat hatten dazu geführt, dass der Baukommission plötzlich die Mitglieder fehlten. Wie sich nun zeigt, wurde in Seewen einiges in die Wege geleitet, um die Zwangsverwaltung hinter sich zu lassen. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag diskutierte man das Vorgehen. Noch in diesem Jahr wird der Gemeinderat ein Archivierungsreglement vor die Gemeindeversammlung bringen, damit diese es zur Kenntnis nehmen kann.
Gleichzeitig erarbeit die Sutter Ingenieur- und Planungsbüro AG ein Archivierungskonzept, das Mitarbeitenden des Kantons Solothurns vorgestellt werden muss. Das Bauwesen in Seewen krankte unter anderem daran, kein funktionierendes Archivierungssystem zu haben.
Diese beiden Schritte sind notwendig, um überhaupt neue Mitglieder für die Baukommission wählen zu können. Schon in der Vergangenheit erklärte Gemeindeverwalterin Claudia Castañal Bouso, es seien drei schriftliche und zwei telefonische Bewerbungen eingegangen. Läuft es nach den Plänen des Gemeinderats, wird im Januar eine neue Baukommission die Arbeit aufnehmen.
Ist die Zwangsverwaltung vorbei, wird Seewen viel Geld ausgegeben haben. In der Sitzung des Gemeinderats äusserte sich Gemeindepräsident Roger Weber Junior zu den Kosten. Er sagte:
«Bis die ganze Geschichte aufgearbeitet ist, haben wir 200'000 Franken in den Sand gesetzt.»
Wenn nur endlich die Querelen der vermeintlichen Dorfkönige ein Ende hätten, ja dann, dann könnte Seewen auch mal die horrenden Steueransätze und Gebühren reduzieren und damit attraktiver für neue besserverdienende Einwohner werden.