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Basel
Ab nächstem Monat gibt es «Kosmos – Das Magazin für Mädchen (und den Rest der Welt)», das mit starken Themen überzeugen möchte. Statt Stars, Anziehtipps und Pferde-Geschichten soll es bei dem neuen Magazin um komplexere Themen gehen.
Pünktlich zu Weihnachten sollen Mädchen zwischen 8 und 13 Jahren in der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz ein neues Magazin kaufen können. «Kosmos – Das Magazin für Mädchen (und den Rest der Welt)» soll anders sein als andere Magazine für junge Mädchen. Kein «Bravo Girl», «Wendy» oder «Mädchen», wo es hauptsächlich um Stars, Styling und Pferde geht.
Das neue Schweizer Magazin, das sechs Mal im Jahr erscheinen soll, will mehr bieten. Reportagen über Psychologie, Umwelt, Wissenschaft, Gesellschaft und Gemeinschaft. «Wir wollen Mädchen darin bestärken, selbstbewusster zu sein», sagt die Baslerin Martina Polek, eine der insgesamt vier «Kosmos»-Frauen. Schaffen wollen sie es anhand verschiedener Hauptthemen, die jeweils in den Ausgaben behandelt werden.
Das erste Thema: Die Stimme ‐ von der Gesangsstimme bis hin zum Wahlstimmrecht. Ein komplexes Thema für junge Mädchen. «Wir erklären die Dinge auf spielerische Art, damit sie ein Gefühl dafür kriegen», erklärt Polek. Dass man komplexere Themen nicht mit Kindern besprechen könne, sei lediglich die Ansicht der Erwachsenen. «Man könnte sogar über den Tod reden, Kinder sind auch für schwierige Themen offen.»
Ganz neu ist das Magazin nicht. In derselben Art und unter gleichem Namen wird es bereits in Polen verkauft. «Wir wollten wissen, ob der Bedarf hierzulande auch da ist», sagt Polek. Also haben die vier Frauen eine Crowd-Funding-Seite eröffnet, wo Leute spenden können. Die erste Hürde wurde bereits nach fünf Tagen geschafft, gestern wurde dann auch das zweite Ziel in Höhe von 100000 Franken erreicht. Nun sollen die nächsten Magazine in Planung gehen.
«Kosmos» ist werbefrei, weshalb sie auf diese Gelder angewiesen sind. Bereits über 600 Jahresabos seien verkauft worden. Mehr als 1300 Magazine würden sicher in den Druck gehen. «Das ist ein toller Anfang.»
Dass das Magazin in erster Linie Mädchen anspricht, habe einen bestimmten Grund: «Es gibt noch Diskriminierung und deshalb braucht es Räume für Mädchen», sagt Polek. Einen solchen geschützten Raum, um sich und seine Stärken zu entdecken, wollen sie bieten. «Es wäre schön, wenn es ein solches Magazin auch für Jungs gäbe, damit sie frei von Genderklischees und Rollenerwartungen aufwachsen.» Doch die «Kosmos»-Frauen sehen sich nicht in der Lage dafür: «Wir bringen die nötige Erfahrung einfach nicht mit. Das Magazin müsste von Männern kommen.»