Vor fast drei Jahren verlor die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ihre letzte Hochburg in Syrien. Doch Zellen der Extremisten sind weiter aktiv. Beobachter warnen vor einem Wiederaufstieg.
Bei einem der schwersten Angriffe der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien in den vergangenen Jahren sind Aktivisten zufolge mehr als 40 Menschen getötet worden. Die Extremisten griffen ein Gefängnis in der von den Kurden kontrollierten Stadt Al-Hassaka im Nordosten des Bürgerkriegslandes an, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Über Stunden hielten schwere Gefechte an. Bei einem IS-Angriff im benachbarten Irak starben ausserdem elf Soldaten.
Der IS hatte über Jahre grosse Gebiete in Syrien und im Irak unter seiner Kontrolle. Seine letzte Hochburg, Baghus im Osten Syriens, verlor er vor fast drei Jahren. Zellen der Extremisten sind aber weiterhin aktiv. Beobachter warnen vor einem Wiederaufstieg der Terrormiliz.
Bei dem Angriff auf das Gefängnis am Donnerstagabend habe der IS inhaftierte Anhänger befreien wollen, erklärte die Beobachtungsstelle weiter. Unter den Opfern waren demnach 16 IS-Kämpfer und fünf Zivilisten. Dutzende Extremisten seien geflohen. Es habe sich um den heftigsten IS-Angriff seit fast drei Jahren gehandelt.
Die von Kurden kontrollierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) wiederum meldeten, die meisten Flüchtigen seien gefasst worden. Die Lage in dem Gefängnis sei unter Kontrolle, sagte ein SDF-Sprecher.
Im Irak überfielen IS-Extremisten am Freitagmorgen einen Militärstützpunkt in der Provinz Dijala rund 60 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bagdad, wie es aus Sicherheitskreisen hiess. Die Dschihadisten seien danach geflohen. In einer in den sozialen Medien verbreiteten Erklärung bekannte sich der IS zu der Tat. (dpa)