Meghan Markles Vater plaudert wieder aus dem Nähkästchen

Der Vater von Meghan Markle plaudert wieder. Er will, dass sein Schwiegersohn Harry kein Prügelprinz mehr ist. Und dieser wiederum möchte, dass sein Schwiegervater Donald Trump eine Chance gibt.

Sebastian Borger, London
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Prinz Harry und Meghan Markle. Bild: Gareth Fuller/AP (London, 19. Mai 2018)

Prinz Harry und Meghan Markle.
Bild: Gareth Fuller/AP (London, 19. Mai 2018)

Entweder hat Thomas Markle keine sonderlich hohe Meinung davon, wie es bei Königlichen so zugeht. Oder er schliesst vom eigenen Umfeld auf andere. Jedenfalls nahm der Vater der ­damals noch Meghan Markle heissenden Herzogin von Sussex dem Bräutigam Prinz Harry ein Gelübde ab, als dieser um ihre Hand anhielt: «Versprechen Sie mir, dass Sie meine Tochter niemals schlagen werden, dann stimme ich natürlich zu.»

Die Indiskretionen plauderte der in Mexiko lebende Pensionist Markle am Montag in einem Interview mit dem britischen TV-Sender ITV aus. Eine für die Welt «exklusive» Nachricht, wie dessen Propagandisten begeistert ins Land trompeteten. Zur Erinnerung: Vor der Hochzeit des Jahres, «dem grössten Ereignis der Weltgeschichte» (O-Ton Mar­kle), hatte der Brautvater noch die US-Website TMZ bedient.

Dazu gehörte damals die Enthüllung, er könne wegen einer Herzoperation nicht zum Fest auf Schloss Windsor kommen. Dem Paar habe er die Nachricht in einem emotionalen Telefonat mitgeteilt, berichtet nun der preisgekrönte frühere Beleuchter von Hollywood-Produktionen. «Sie waren enttäuscht, Meghan weinte», fasst Markle die Reaktionen zusammen. Er selbst habe sich das festliche Ereignis dann in einer Frühstückspension im Fernsehen angeschaut und selbst ein paar Tränen vergossen, als Bräutigamvater Prinz Charles Meghan einen Teil des Weges durch den Mittelgang der Schlosskirche begleitete. «Ich war neidisch, fühlte mich aber auch geehrt. Ich kann mir keinen besseren Ersatz vorstellen als jemanden wie Prinz Charles.»

Der Brautvater möchte unbedingt die Queen treffen

Das klingt schon mehr nach Respekt vor dem britischen Königshaus. Dennoch: Man habe «keinen Kommentar», weder zu Inhalt noch Zustandekommen des Interviews, hiess es im Kensington-Palast, wo das glückliche Paar seinen Wohnsitz genommen hat. Das Bedürfnis, dem Pensionisten aus Rosarito einen Herzenswunsch zu erfüllen, dürfte jedenfalls nicht grösser geworden sein. Er würde wahnsinnig gern einmal die Queen treffen, teilte Markle seinen Interviewern mit. «Diese Frau bewundere ich seit meiner Kindheit», sagte Markle.

Seinem Präsidenten Donald Trump steht der US-Amerikaner hingegen ebenso kritisch gegenüber wie Meghan, was er seinem Schwiegersohn telefonisch anvertraute. Daraufhin legte Harry, so Markles Darstellung, seinem Schwiegervater ans Herz, dem Berserker im Weissen Haus «eine Chance zu geben». Ob der einstige Prügelprinz etwa ein Trump-Fan sei, fragte der Interviewer von ITV ungläubig, und Markle antwortete: «Damals war er es vielleicht.» Grossbritanniens EU-Austritt habe Harry mit der Ansicht kommentiert, es handle sich um «ein Experiment, das wir versuchen müssen».

Eigentlich wenig kontroverse Äusserungen, die auf der Insel dennoch für Aufregung sorgten. Denn sämtliche Mitglieder des Königshauses sind zu strikter politischer Neutralität verpflichtet. Royals-Fans hingegen dürfte das Herz aufgehen bei Markles Schilderung, wie er von der neuen Liebe seiner Tochter erfuhr. Sie habe einen neuen Freund, teilte Meghan zunächst dem Vater mit, enthüllte im zweiten Telefonat dessen britische Herkunft und erst im dritten den Namen des Prinzen. «Ach, wie nett» – mit diesen Worten will der Vater reagiert haben auf die Enthüllung, er habe nun eine Verbindung zur englischen Krone. Mit so viel Understatement stellt der Mann eine ideale Ergänzung zur royalen Patchwork-Familie dar.