«Roger gegen Roger»
Schawinski: «Köppel hat die Sendung für seinen Wahlkampf benutzt»

Im jüngsten «TalkTäglich» äussert sich Roger Schawinski, Inhaber von Radio 1, über die Gründe, warum er die Sendung mit Weltwoche-Verleger und SVP-Nationalratskandidat Roger Köppel aus dem Programm wirft.

Drucken

«Roger gegen Roger» ist Vergangenheit: Im «TalkTäglich» auf TeleZüri erklärt Roger Schawinski am Dienstagabend dem Moderator, Hugo Bigi, warum er die erfolgreiche Sendung «Roger gegen Roger» nach vier Jahren absetzt: «Roger Köppel ist einer der spannendsten, erfolgreichsten und interessantesten Journalisten der Schweiz. Mit seiner Nationalratskandidatur für die SVP hat sich sein Status verändert – er ist nicht mehr Journalist, sondern auch ein Politiker.» Aus dem bisherigen Streitgespräch sei eine andere Situation geworden, erklärt der Chef und Eigentümer des Radio 1 seinen Entscheid.

Für Schawinski, der selber seit Jahrzehnten Journalist ist, haben sich mit der Nationalratskandidatur Köppels die Gesprächsbedingungen klar verändert. Dazu sagt er: «Ich kann nicht jede Woche den immergleichen Politiker zur Diskussion einladen.»

«Er zeigt sich weitgehend empathielos»

Zudem habe Roger Köppel, der sich wie alle anderen Politiker im Land, auch im Wahlkampf befindet, die immergleichen Parolen und Aussagen positioniert. «Eine differenzierte Diskussion war nicht mehr möglich – es war nur noch SVP-Politik und die Position von rechts aussen.»

Roger Schawinski findet klare Worte für seinen Entscheid: «Er zeigt sich weitgehend empathielos», erklärt er Moderator Bigi.

Dennoch: «Warum hat er die Sendung nicht bereits bei Bekanntgabe seiner Kandidatur – das war vor Monaten – abgesetzt?» Mit dieser Frage trifft Hugo Bigi den Nagel auf den Kopf.

Roger Schawinski begründet dies mit der Eskalation der Wahlkämpfe seit dem Ende der Sommerferien. «Vor den Wahlen ist es üblich, dass die dogmatischen Argumente zunehmen», begründet Schawinski die zeitliche Verzögerung.

Roger Köppel nahm Überhand

Zusätzlich haben die negativen Reaktionen auf die Sendung in jüngster Zeit zugenommen. «Roger Köppel hat die Sendung für seinen politischen Wahlkampf genutzt», sagt Schawinski weiter.

Dazu verliest Hugo Bigi eine Wortmeldung des Comedian René Rindlisbacher. Er sagt: «Der Wortanteil Köppels lag bei 80 und Schawinskis bei 20 Prozent.»

Und Schawinski doppelt nach: es sei den anderen kandidierenden Politikern im Kanton Zürich gegenüber nicht fair, wenn nur ein Kandidat so viel Plattform erhält.

Auslöser für die Absetzung der sehr erfolgreichen Sendung «Roger gegen Roger» ist demnach die Verletzung eines journalistischen Grundsatzes.

Zudem hat Köppel mit seiner Wochenzeitung und seinen Medienauftritten, wie diese Woche bei Maischberger und einer Podiumsveranstaltung in Zürich, genügend Möglichkeit, seine Wahlparolen zu positionieren.

«Öffentlich angefeindet»

«Ich wurde öffentlich angefeindet, unterbrochen und mir wurden Sachen unterstellt. Leute, die wollen, dass Menschen ihr Unbehagen nicht mehr äussern dürfen, stehen nicht mehr auf dem Boden der direkten Demokratie», sagt Roger Köppel zum Absetzen der gemeinsamen Sendung.

Schawinski sagt dazu: «Man soll Unbehagen äussern. Wir haben 150 Sendungen zusammen gemacht. Roger Köppel hat genügend Plattformen und wenn er nun sagt, er dürfe sich nicht äussern, dann ist das verlogen.»