Konsumenten werden regelmässig in die Irre geführt mit angeblich «CO2-neutralen» oder «natürlichen» Produkten.
Das flatternde Huhn auf der grünen Wiese funktioniert immer, ein grünes Logo auf der Handcreme hilft auch – nämlich wenn es darum geht, die Konsumentin in Eile zum Kauf zu verleiten. Produkte werden dann umweltfreundlicher wahrgenommen, als sie tatsächlich sind.
Dass dies in manchen Fällen als unlautere Werbung anzusehen ist, dafür machen sich nun verschiedene Konsumentenschutz-Organisationen stark. Die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen in der Schweiz hat dazu Konsumentinnen und Konsumenten befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Begriff «natürlich» von 39 Prozent der Befragten so verstanden wird, dass ein Lebensmittel nicht hochverarbeitet ist. Ein Viertel glaubt zudem, dass es keine Pestizidrückstände enthält, wie die Allianz in einer Mitteilung schreibt. «Darauf ist aber kein Verlass, weil es keinen gesetzlichen Rahmen für die Verwendung dieser Begriffe gibt.» Das gilt auch für Kosmetik- und Haushaltartikel. Manche Konsumentinnen und Konsumenten glauben, dass «natürliche» Produkte keine für Mensch und Umwelt schädlichen Substanzen enthalte. Allerdings sind nur 24 bis 34 der Befragten so naiv. Die übrigen lesen die Liste der Inhaltsstoffe wohl genauer.
Klar ist: Die falschen Erwartungen der Konsumenten werden von den Firmen geschickt ausgenutzt. Die Allianz fordert daher, dass Begriffe wie «klimaneutral», «umweltfreundlich» oder «biologisch abbaubar» geregelt und die Labels von unabhängiger Stelle kontrolliert werden. So wird es auch in vielen europäischen Ländern gehandhabt, um das sogenannte «Greenwashing» zu verhindern.