In ihrer aktuellen Gartenkolumne erklärt unsere Autorin Silvia Schaub, mit welchen Pflanzen man die schönsten Sommervögel anlocken kann.
Schmetterlinge machen einfach glücklich und zaubern allen ein Lächeln ins Gesicht. So ist es mir erst kürzlich ergangen, als ein paar Schwalbenschwänze durch meinen Garten tollten. Denn ich wusste: Es hat geklappt mit meinem Vorhaben. Im letzten Jahr habe ich einige Karottenpflanzen einfach als Futter für die Schwalbenschwanzraupen stehen lassen. Und als ich nun im Beet nachschaute, entdeckte ich tatsächlich ein Dutzend davon am Karottenkraut.
Die grünen Raupen mit den schwarzen Streifen und orangen Punkten haben sich schon recht vollgefressen und dürften sich bald verpuppen. Eine Freundin hat dasselbe mit ihren Fenchelpflanzen gemacht, ein paar davon stehen gelassen, statt das Gemüse zu ernten, und damit Dutzenden von Raupen Futter beschert.
Wer Schmetterlinge im Garten oder auf dem Balkon haben will, muss also auch darauf achten, dass da für die Raupen die richtigen Pflanzen wachsen. Das gilt auch, wer Bienen und andere Insekten anlocken möchte. Neben beliebten Nektarpflanzen wie Sonnenblumen, Beerenstauden, Margeriten oder Katzenminze freuen sich Bienen auch über blühende Kräuterpflanzen. Die Raupen vieler Schmetterlinge sind allerdings etwas wählerisch. Diejenigen des Kleinen Fuchses zum Beispiel fressen ausschliesslich Brennnesseln.
Ohnehin sollte man dieses nicht eben beliebte Beikraut auf keinen Fall ausreissen. Auch die Raupen des Tagpfauenauges oder des Admirals lieben es. Brombeeren und Himbeeren ziehen die Raupen des Kaisermantels und des Perlmutterfalters an. Insofern kann man es sogar etwas steuern, welche Sommervögel man fördern will. Dass einem die nimmersatten Raupen dabei alles ratzfatz wegfressen, darüber muss man sich als Gemüsegärtnerin derweil nicht im Geringsten Sorgen machen. Ausser vielleicht bei den Kohlpflanzen, die die Kohlweisslinge schon sehr lieben.
Die erwachsenen Schmetterlingsweibchen legen ihre befruchteten Eier meist bereits bei den Lieblingspflanzen ihres Nachwuchses ab. So haben die frisch geschlüpften Raupen schon von der ersten Minute an ihr Futter direkt vor der Nase.
Haben sie sich einmal in Schmetterlinge verwandelt, wird ihr Nahrungsspektrum grösser. Der Nektar von einfach blühenden Pflanzen ist für die Schmetterlinge leichter zugänglich als derjenige von gefüllt blühenden Pflanzen. Der brennnesselfressende Admiral liebt als Nektarpflanzen zum Beispiel Tagetes, Sonnenhut und Schmetterlingsflieder.
Ideal ist auch, wenn man Phlox, Flockenblumen, Salbei, Fetthenne, Küchenkräuter wie Minze oder Thymian oder Weiden im Garten stehen hat. Und unbedingt Lavendel! Bei letzterem versammelt sich in der Blütezeit bei mir im Garten jeweils ein ganzes Heer an wunderschönen Schmetterlingen.