Edwin Somm hat es in seinem Gastbeitrag zur 1:12-Initiative angesprochen: Die Schweiz hat die tiefste Jugendarbeitslosigkeit in Europa, eine ebenso tiefe Staatsverschuldung und ein ausgesprochen gutes Bildungsniveau. Unsere Jugend hat also beste Bedingungen um erfolgreich ins Berufsleben starten zu können. Darauf dürfen wir stolz sein. Wir sind, dank einem liberalen Wirtschaftssystem und angemessener Sozialpartnerschaft, gut durch die Krise gekommen. Anders sieht es in Europa aus: Die starren Lohn-, Wohlfahrts- und Umverteilungssysteme der sozialistischen Regierungen haben zu einer bedrohlich hohen Jugendarbeitslosigkeit geführt (Griechenland 60%, Spanien 56% und Italien 40%). Hinzu kommt eine exorbitante Staatsverschuldung. Besonders hart trifft es dabei die Jungen, die den Einstieg ins Berufsleben aufgrund der miserablen Wirtschaftslage nicht schaffen und bereits als eine verlorene Generation gelten. Es ist ein Trugschluss zu meinen, 1:12 hebe die untersten Löhne an oder schaffe mehr sozialen Ausgleich. Die Initiative schafft enorme Bürokratie: Lohninspektoren müssten in allen Unternehmen Löhne und Lohnnebenleistungen kontrollieren, zu letzteren gehören gemäss Initiativtext auch Mittagessen und firmeninterne Kinderkrippen. Mit der Verschlechterung der Rahmenbedingungen werden schlussendlich Tieflohnjobs, Firmenzentralen und Forschungsstandorte ausgelagert. Dies bedeutet nur eines: Weniger Jobs für alle, weniger Forschung am Standort Schweiz und weniger Einnahmen für Staat und AHV. Begehen wir also nicht dieselben Fehler wie in Europa und sagen wir Nein zu 1:12, denn verlieren wird mit dieser Initiative vor allem die nächste Generation – wir Jungen von heute und morgen.
Yatin L. Shah, Präsident jungfreisinnige aargau, Waltenschwil